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Chef von rechtsradikalen Proud Boys in Washington festgenommen

Chef von rechtsradikalen Proud Boys in Washington festgenommen

Enrique Tarrio - Bild: Peter Duke, Photographer, CC BY 4.0, via Wikimedia Commons

Vor in Washington geplanten Protesten von Unterstützern des abgewählten Präsidenten Donald Trump ist in der US-Hauptstadt der Chef einer rechtsradikalen Gruppierung festgenommen worden. Dem 36-jährigen Enrique Tarrio, der Vorsitzender der sogenannten Proud Boys („Stolze Jungs“) ist, wird unter anderem die Verbrennung eines Plakats der Bewegung gegen Polizeigewalt vorgeworfen, wie die Polizei am Montag mitteilte. 

Tarrio war kurz vor seiner Festnahme aus dem Bundesstaat Florida kommend in Washington eingetroffen. Dort sollen am Dienstag und Mittwoch Demonstrationen gegen die endgültige Bestätigung des Wahlsiegs des Demokraten Joe Biden über Trump bei der Wahl vom 3. November stattfinden. Diese formelle Bestätigung des Wahlausgangs durch den Kongress ist für Mittwoch angesetzt. Trump erhebt ohne Präsentation irgendwelcher Belege den Vorwurf massiven Wahlbetrugs und hat zur Teilnahme an den Demonstrationen seiner Unterstützer aufgerufen.

Tarrio wird die Zerstörung von Eigentum einer afroamerikanischen Kirche in der Hauptstadt angelastet. Er soll im Dezember während Protesten ein „Black Lives Matter“-Plakat der Kirche entwendet und verbrannt haben. Die Bewegung „Black Lives Matter“ („Das Leben von Schwarzen zählt“) setzt sich gegen Polizeigewalt gegen Afroamerikaner ein. Dem Proud-Boys-Chef wird den Polizeiangaben zufolge zudem vorgeworfen, zum Zeitpunkt seiner Festnahme zwei Magazine für Schnellfeuerwaffen bei sich gehabt zu haben, was in der US-Hauptstadt verboten ist. 

Die Polizei in Washington hat sich besorgt gezeigt, dass es bei den Protesten zu Gewaltausbrüchen kommen könnte. Sie kündigte an, dass Schusswaffen tragende Demonstranten festgenommen würden. Die Proud Boys gelten als besonders gewaltbereit. Im vergangenen Jahr hatte sich diese Gruppierung immer wieder gewaltsame Auseinandersetzungen mit linken Aktivisten geliefert.

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