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Curevac und Bayer schließen Impfstoff-Partnerschaft – Bayer erhält Option auf Vermarktung des Corona-Impfstoffs außerhalb Europas

Curevac und Bayer schließen Impfstoff-Partnerschaft – Bayer erhält Option auf Vermarktung des Corona-Impfstoffs außerhalb Europas

Das Bayer-Kreuz - Bild: Bayer AG

Im Rennen um die schnellstmögliche Bereitstellung eines Corona-Impfstoffs hat sich der Tübinger Entwickler Curevac die Unterstützung des Pharmariesen Bayer gesichert. Wie beide Unternehmen am Donnerstag mitteilten, schlossen sie einen Kooperationsvertrag ab. Bayer unterstützt demnach Curevac unter anderem bei der weiteren Entwicklung seines Impfstoff-Kandidaten sowie bei der geplanten Lieferung mehrerer hundert Millionen Impfstoffdosen weltweit „nach Erhalt der Zulassungen“.

Bayer werde Curevac insbesondere „bei lokalen Aktivitäten“ innerhalb der EU und in „ausgewählten weiteren Märkten“ unterstützen, teilten die Unternehmen weiter mit. Der Vertrag sieht demnach vor, dass Curevac grundsätzlich die Rechte für die Marktzulassung des Impfstoffs behält. Bayer erhalte allerdings „Optionen, um Inhaber der Marktzulassung in anderen Märkten außerhalb Europas zu werden“.

Curevac erweitert nach eigenen Angaben derzeit sein europäisches Produktionsnetzwerk und arbeitet unter anderem mit den Chemieunternehmen Wacker und Fareva zusammen. Die nun verkündete Partnerschaft mit Bayer soll laut „Bild“-Zeitung der Allianz zwischen dem Mainzer Impfstoffentwickler Biontech und dem US-Pharmaunternehmen Pfizer ähneln.

Curevac ist eine von zahlreichen Firmen weltweit, die an der Entwicklung eines Corona-Impfstoffs arbeiten. Die EU hat von dem Biopharmazie-Unternehmen 405 Millionen Impfdosen geordert. Noch gibt es keine Zulassung: Der Curevac-Impfstoff befindet sich momentan in den sogenannten Phase-3-Studien mit zehntausenden Probanden.

„Mit seiner Expertise und Infrastruktur kann uns Bayer helfen, unseren Impfstoff-Kandidaten CVnCoV noch schneller für möglichst viele Menschen verfügbar zu machen“, erklärte Curevac-Chef Franz-Werner Haas. Bayer-Vorstandsmitglied Stefan Oelrich betonte, der Bedarf an Impfstoffen gegen die durch das Coronavirus ausgelöste Krankheit sei enorm. Er zeigte sich erfreut, mit Curevac einen „führenden Anbieter von mRNA-Technologie“ bei der Weiterentwicklung und Bereitstellung seines Mittels „maßgeblich unterstützen zu können“. Bayer stelle seine Fähigkeiten und Netzwerke zur Verfügung, „um dazu beizutragen, diese Pandemie zu beenden“.

Curevac arbeitet wie der deutsche Konkurrent Biontech mit einem Wirkstoff auf Basis von messenger-Ribonukleinsäure (mRNA), die auch als Boten-RNA bezeichnet wird. Bei mRNA-Impfstoffen werden keine Krankheitserreger oder deren Bestandteile benötigt wie bei herkömmlichen Impfstoffen. Vielmehr werden einigen wenigen Körperzellen mit dem Impfstoff Teile der Erbinformation des Virus als RNA mitgegeben – geliefert wird so der Bauplan für einzelne Virusproteine, die auch als Antigene bezeichnet werden.

Im Gegensatz zum Biontech-Impfstoff, der längerfristig bei bis zu minus 70 Grad gelagert werden muss, bleibt der Curevac-Impfstoff nach Unternehmensangaben auch bei Kühlschrank-Temperatur mindestens drei Monate stabil.

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