Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hat die Arbeitgeber des Landes zu einer Beendigung der Tarifflucht gedrängt. Der DGB-Vorsitzende Reiner Hoffmann sagte der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ vom Freitag, er begrüße das Bekenntnis des neuen Arbeitgeberpräsidenten Rainer Dulger zu Tarifverträgen. Es sei höchste Zeit, „dass dieses Bekenntnis auch von jenen Arbeitgebern und deren Verbänden beherzigt wird, die seit Jahren Tarifflucht betreiben“.
Dulger hatte zuvor betont, er sei ein großer Anhänger der Tarifpartnerschaft – „aber leider haben viele Flächentarifverträge ihre Attraktivität verloren“. Im Tarifrecht seien dringend Reformen nötig. Tarifpartner bräuchten zusätzliche Handlungsspielräume für Flexibilisierung und Modernisierung.
Hoffmann sagte dazu der „NOZ“, von starren Tarifwerken könne keine Rede sein. Gerade in Pandemie-Zeiten habe sich gezeigt, dass Tarifverträge über eine hohe Flexibilität verfügten und wesentlich zur Beschäftigungssicherung beitrügen. Die Gewerkschaften stünden jederzeit für Verhandlungen zur Verfügung. Das lasse sich von den Arbeitgebern in einigen Branchen leider nicht behaupten.
Hoffmann forderte zudem von der Politik, „staatlich subventioniertes Lohndumping“ zu beenden. Mit Steuergeldern finanzierte öffentliche Aufträge dürften nur an solche Unternehmen vergeben werden, die tarifgebunden seien.