Die europäische Arzneimittel-Agentur EMA wird doch nicht mehr am Montag über eine Zulassung des Corona-Impfstoffs des US-Konzerns Moderna entscheiden. Die Beratungen seien noch nicht abgeschlossen und würden am Mittwoch fortgesetzt, teilte die in Amsterdam ansässige Behörde am Abend mit.
Am Nachmittag hatte die EMA noch mitgeteilt, dass schon bei einer Sitzung des Ausschusses für Humanarzneimittel am Montag eine Entscheidung zu dem Moderna-Impfstoff fallen könnte. Nun trifft sich der Ausschuss am Mittwoch erneut.
Die EMA hatte auf Druck der EU-Länder zuvor bereits den Termin für eine mögliche Entscheidung vom 12. Januar auf den 6. Januar vorgezogen.
Kurz vor Weihnachten hatte die Behörde mit dem Mittel von Biontech und Pfizer erstmals grünes Licht für die Anwendung eines Impfstoffs gegen das Coronavirus in der EU gegeben. Die EU-Kommission formalisierte daraufhin dessen bedingte Zulassung innerhalb weniger Stunden. Kurz nach den Feiertagen starteten in den EU-Ländern die ersten Impfungen. Wegen Produktionsengpässen und logistischer Schwierigkeiten liefen die Impfkampagnen aber nur schleppend an.
Das Serum von Moderna weist in klinischen Studien eine ähnliche Wirksamkeit auf wie das Mittel von Biontech und Pfizer, hat aber den logistischen Vorteil, dass es bei einer Temperatur von minus 20 Grad statt minus 70 Grad gelagert werden kann. In den USA wird der Moderna-Impfstoff bereits seit dem 21. Dezember verabreicht.
In Großbritannien begannen am Montag auch die ersten Impfungen mit dem Wirkstoff des britisch-schwedischen Unternehmens AstraZeneca. Vergangene Woche hatte die EMA klargestellt, dass eine Zulassung dieses Impfstoffs in der EU noch im Januar „unwahrscheinlich“ sei, da AstraZeneca noch gar keinen Zulassungsantrag gestellt habe.