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Frankreich verlangt erstmals Corona-Test von vielen EU-Einreisenden

Frankreich verlangt erstmals Corona-Test von vielen EU-Einreisenden

Corona-Test einer Oberfläche

Für viele Frankreich-Reisende aus Deutschland und anderen EU-Ländern wird ab Sonntag erstmals ein negativer PCR-Test Pflicht. Dies gilt vorerst nur für Flugreisende und Schiffspassagiere – nicht für Zugreisende oder Autofahrer, wie die Regierung in Paris am Freitag präzisierte. Grund für die Verschärfung sind die als gefährlich geltenden Coronavirus-Varianten etwa aus Großbritannien. Deshalb rät Frankreich seinen Bürgern nun auch von selbst genähten Stoffmasken ab.

Der PCR-Test zur Einreise in Frankreich darf spätestens 72 Stunden vor der Abreise gemacht worden sein, wie das Büro von Präsident Emmanuel Macron mitteilte. Die Verpflichtung gilt für alle Flüge und Schiffsreisen von EU-Bürgern, die nicht „essenziell“ sind. Ausnahmen sind unter anderem für Berufspendler vorgesehen, die in Frankreich arbeiten.

Reisende aus EU-Staaten mussten bisher für die Einreise nach Kontinental-Frankreich keinen negativen Corona-Test vorweisen. Für Korsika und die Überseegebiete ist ein Test dagegen bereits jetzt Pflicht.

Auf Empfehlung von Gesundheitsexperten rät die französische Regierung ihren Bürgern ab sofort zudem vom Tragen bestimmter Stoffmasken ab. Dies gilt für alle Masken, deren Produktion nicht behördlich überprüft ist und die nicht mindestens 90 Prozent der Partikel und Aerosole filtern, wie Gesundheitsminister Olivier Véran mitteilte. Stattdessen sollen die Franzosen medizinische Masken nutzen, wie sie nun auch in deutschen Supermärkten oder im Nahverkehr verlangt werden, oder sogar stark filternde FFP2-Masken.

In Frankreich gilt die Maskenpflicht unter anderem in allen öffentlichen Verkehrsmitteln, Geschäften, in Unternehmen, aber auch vielerorts im Freien. In Paris und anderen Kommunen muss im gesamten Stadtgebiet ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden.

Bei französischen Virologen und anderen Experten werden angesichts steigender Corona-Infektionszahlen die Rufe nach einer neuen Schließung der Geschäfte und noch strikteren Ausgangsbeschränkungen lauter. Derzeit gilt landesweit eine nächtliche Sperrstunde ab 18 Uhr. Ein dritter harter Lockdown werde „immer wahrscheinlicher“, sagte ein Regierungs-Mitarbeiter der Nachrichtenagentur AFP. Ab der kommenden Woche könnten verschärfte Maßnahmen angekündigt werden.

Zuletzt wurden in Frankreich knapp 23.000 tägliche Neuinfektionen gemeldet – das ist fast das Fünffache des Maximalwerts von 5000, den Präsident Macron gefordert hatte, um die Pandemie unter Kontrolle zu bringen.

Sorge bereitet in Frankreich auch der Impfrückstand im Vergleich zu Ländern wie Großbritannien, Italien oder Deutschland. Seit Ende Dezember hat Frankreich gut 820.000 Menschen geimpft, nur gut halb so viele wie Deutschland. Darunter sind neben Altenheim-Bewohnern und Pflege- und Gesundheitskräften über 50 Jahre seit dieser Woche auch Bürger über 75 Jahre. Wie in anderen Ländern mangelt es aber an Impfstoff-Nachschub.

Nach einer Impfung mit dem Corona-Vakzin von Pfizer und Biontech starben in Frankreich neun Senioren. Es lasse aber bisher „nichts darauf schließen, dass die Todesfälle mit der Impfung im Zusammenhang stehen“, erklärte die nationale Arzneimittelbehörde ANSM. Die betroffenen Bewohner von Alten- und Pflegeheimen seien wegen schwerer chronischer Krankheiten in Behandlung gewesen. In Frankreich wurden bisher rund 72.000 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus registriert.

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