Günther kritisiert Merz‘ Kabinetts-Vorstoß

Daniel Günther - Bild: Olaf Kosinsky, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons
Daniel Günther - Bild: Olaf Kosinsky, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) hat den bei der Wahl zum neuen CDU-Vorsitzenden unterlegenen Kandidaten Friedrich Merz deutlich kritisiert. „Es ist falsch, dass der unterlegene Bewerber auf ein Parteiamt nun ein Staatsamt verlangt“, sagte Günther den „Lübecker Nachrichten“ (Sonntagsausgabe). Merz hatte nach seiner Niederlage bei der Abstimmung am Samstag dem neugewählten CDU-Chef Armin Laschet angeboten, als Bundeswirtschaftsminister ins Kabinett einzutreten.

Ein Regierungssprecher teilte aber umgehend mit, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) keine Kabinettsumbildung plane. Auch Laschet wies den Vorstoß zurück. „Das steht heute nicht an“, sagte er im ZDF. Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident hatte sich auf dem digitalen Parteitag in einer Stichwahl gegen den früheren Unionsfraktionschef Merz durchgesetzt. 

Günther zeigte sich erleichtert über den Ausgang des Bundesparteitags. Er traue Laschet auch das Amt des Kanzlers zu. Jetzt werde er aber erstmal zeigen, dass er ein guter Parteivorsitzender sei, sagte Schleswig-Holsteins Regierungschef.

Kritik übte Günther auch an Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), der während einer Fragerunde vor der Abstimmung über den künftigen Parteivorsitzenden für Laschet geworben hatte. Spahn habe „ein Foul an Laschet“ begangen. Das habe zu großer Verärgerung geführt. „Wenn er Laschet damit helfen wollte, ist das voll nach hinten losgegangen.“ Günther führte das mäßige Ergebnis von Spahn bei der Wahl zum stellvertretenden CDU-Vorsitzenden auf dessen Vorstoß zurück.

Spahn, der mit Laschet im Team angetreten war, erhielt bei der Wahl der fünf stellvertretenden Parteivorsitzenden mit 589 Stimmen das schlechteste Ergebnis aller Bewerber.

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