Der Vorstand der Modekette Adler hat am Sonntag wegen Überschuldung der Gesellschaft beschlossen, beim Amtsgericht Aschaffenburg einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens zu stellen. Ziel sei es, das Unternehmen über einen Insolvenzplan in Eigenverwaltung zu sanieren, schrieb das Unternehmen am Abend in einer Pflichtmitteilung an die Kapitalmärkte. Dabei solle der Geschäftsbetrieb der Adler Modemärkte AG „unter Aufsicht eines Sachwalters in vollem Umfang fortgeführt werden“.
Auslöser für den Insolvenzantrag sind den Angaben zufolge „erhebliche Umsatzeinbußen“ durch die seit Mitte Dezember andauernden Schließungen fast aller Verkaufsfilialen als Folge des neuerlichen Corona-Lockdowns. Sämtliche ausländische Tochtergesellschaften der Adler Modemärkte AG seien nicht betroffen und führten ihre Geschäfte „im normalen Geschäftsgang unverändert fort“, hieß es weiter.
Die Adler Modemärkte AG mit Sitz in Haibach bei Aschaffenburg gehört nach eigenen Angaben zu den größten und bedeutendsten Textileinzelhändlern in Deutschland. Die Gruppe setzte im Jahr 2019 demnach 495,4 Millionen Euro um.
Der Erklärung zufolge beschäftigte Adler zum 30. September 2020 rund 3350 Mitarbeiter und betreibt 171 Modemärkte, davon 142 in Deutschland, 24 in Österreich, drei in Luxemburg, zwei in der Schweiz sowie einen Online-Shop.