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US-Regierung erlaubt Impfstoff-Herstellern Verkauf aller Vorräte

US-Regierung erlaubt Impfstoff-Herstellern Verkauf aller Vorräte

Symbolbild: Impfung

Um die Impfkampagne in den USA zu beschleunigen, will die Regierung Impfstoff-Herstellern den Verkauf ihrer gesamten Vorräte erlauben – ohne Dosen für die Auffrischungsimpfung zurückzuhalten. Wie US-Gesundheitsminister Alex Azar am Dienstag im Interview mit dem TV-Sender ABC News sagte, ist die Herstellungskapazität von Vakzinen bei den Firmen Pfizer und Moderna nun groß genug, um die zweite Impfdosis aus der laufenden Produktion zu entnehmen. 

Zuvor waren die Hersteller gezwungen gewesen, eine zweite Dosis für alle bereits einmal Geimpften bereitzuhalten. Damit sollte sichergestellt werden, dass es bei der zweiten Impfung nicht zu Verzögerungen kommt. Die Impfstoffe von Biontech und Pfizer sowie Moderna erfordern eine Auffrischung nach drei bis vier Wochen.

Nach einem schleppenden Start der Impfkampagne in den USA gibt es nun Anzeichen für einen Aufschwung. Von den 25,4 Millionen Dosen, die bisher an die Bundesstaaten verteilt wurden, wurden bislang 8,9 Millionen Dosen verimpft, das sind rund 35 Prozent.

Azar sagte am Dienstag vor Journalisten, dass er den Staaten nun eine Erweiterung der Kriterien empfehle, die für eine Impfung erfüllt werden müssen. Als mögliche Kandidaten schlug er Menschen über 65 Jahren ohne gesundheitliche Probleme sowie Menschen unter 65 Jahren mit Gesundheitsproblemen vor. Auch müsse es eine Erweiterung der Standorte auf Apotheken, örtliche Gesundheitszentren und Impfzentren geben. 

Laut einer Analyse der Stiftung Kaiser Family folgten alle US-Bundesstaaten der Empfehlung der Gesundheitsbehörde CDC, zunächst Bewohner von Heimen und Pflegepersonal zu impfen. In den folgenden Phasen wichen die Impfkriterien der einzelnen Staaten jedoch voneinander ab: Einige senkten das zulässige Alter bereits auf 65 Jahre. 

Mit mehr als 377.000 Todesfällen in Zusammenhang mit dem Coronavirus sind die USA das am stärksten betroffene Land der Welt. Experten befürchten, dass die Krise noch schlimmer werden könnte, wenn sich eine neue, deutlich ansteckendere Virus-Mutation verbreitet.

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