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Angst vor weiterer Corona-Welle durch Virus-Varianten in Italien

Angst vor weiterer Corona-Welle durch Virus-Varianten in Italien

Italien - Bild: Mehaniq via Twenty20

In Italien steigt die Angst vor einer weiteren Ansteckungswelle mit dem Coronavirus. Besondere Sorge bereite die Ausbreitung der britischen Virus-Variante, auf die der Anstieg der Fallzahlen zurückzuführen sei, sagte der führende Virologe Massimo Galli der Zeitung „Il Messaggero“ vom Sonntag. Experten befürchten auch eine beschleunigte Verbreitung durch das milde Wetter am Wochenende, das kaum einen Italiener zu Hause hielt.

Stattdessen strömten Menschenmassen auf die Straßen, in die Parks und an die Uferpromenaden mehrerer italienischer Städte, um sie Sonne zu genießen. Am Samstag und Sonntag musste in Rom die Via del Corso, eine der Haupteinkaufsstraßen in der Altstadt, für den Publikumsverkehr gesperrt werden: Der Zustrom der Passanten war so groß, dass Abstände nicht mehr eingehalten werden konnten. Ähnlich sah es in Mailand oder Neapel aus. In Ostia bei Rom drängelten sich die Menschen an den Stränden. 

Als Reaktion auf die Ausbreitung von Corona-Varianten verschärften drei Regionen am Sonntag ihre Corona-Beschränkungen. Sie wechselten von der „gelben Zone“, der niedrigsten Risikostufe auf einer dreistufigen Skala, in die „orange Zone“. Insgesamt sind nun neun der 20 Regionen als „orange“ eingestuft, alle anderen sind „gelb“. Erst Anfang Februar hatte Italien nach einem strikten Lockdown die Beschränkungen gelockert.

Der Wechsel zu „orange“ bedeutet unter anderem drastische Einschränkungen für Reisen außerhalb der eigenen Gemeinde sowie die Schließung von Bars und Restaurants. Innerhalb einiger Regionen haben die Behörden bereits „rote“ Hochrisiko-Zonen ausgewiesen, darunter sind zwei Orte vor den Toren Roms. 

Laut einer Studie des Nationalen Forschungsrates (CNR) sind in den Regionen, in denen es zuletzt einen raschen Anstieg der Infektionsfälle gegeben hat, bereits zwischen 40 und 50 Prozent der Fälle auf die Virus-Varianten zurückzuführen. Dazu zählen unter anderem die Toskana, Südtirol und Umbrien. 

Italien verzeichnete am Sonntag 13.452 neue Corona-Infektionen und 232 Todesfälle. Seit Beginn der Pandemie steckten sich rund 2,8 Millionen Menschen mit dem Virus an, knapp 96.000 starben.

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