Der Gesundheitsausschuss des Europaparlaments hat die EU-Regierungen aufgefordert, klare Daten über ihre Lieferungen an Corona-Impfstoffen und Impfpläne zu veröffentlichen. Es müssten Falschinformationen verhindert und „den wachsenden Sorgen europäischer Bürger“ Rechnung getragen werden, erklärten die Abgeordneten am Freitag. Die EU-Kommission, die den Impfstoff-Einkauf für die Mitgliedstaaten organisiert hat, sieht sich derzeit wegen Produktionsproblemen der Hersteller und Lieferverzögerungen massiver Kritik ausgesetzt.
Es sollten „jeden Monat ausführliche Daten“ über die Impfstoffe publiziert werden, „die jedem Mitgliedsstaat zugeteilt wurden“, erklärte der liberale Ausschussvorsitzende Pascal Canfin. Nur über ein klares Bild könnten „Vertrauen aufgebaut“ und „Herausforderungen im Zusammenhang mit Lieferverzögerungen“ angegangen werden.
Die EU-Krankheitsbekämpfungsbehörde ECDC hatte Ende Januar begonnen, Daten über gelieferte und verabreichte Dosen pro Mitgliedstaat zu veröffentlichen. Sie verweist aber selbst darauf, dass diese teils unvollständig sind oder von den Mitgliedstaaten zu unterschiedlichen Zeitpunkten bereit gestellt werden. Der Gesundheitsausschuss fordert nun, die Daten „durch zusätzliche Elemente“ wie voraussichtliche Lieferungen zu ergänzen.