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Harry und Meghan: Nach der Karriere als Royals ein selbstbestimmtes Leben als kleine Familie

Harry und Meghan: Nach der Karriere als Royals ein selbstbestimmtes Leben als kleine Familie

Prinz Harry und Herzogin Meghan traten im Frühjahr von ihren royalen Verpflichtungen zurück - FiledIMAGE / Shutterstock.com

Prinz Harry und seine Ehefrau Meghan haben sich zwar aus der ersten Reihe des britischen Königshauses verabschiedet. Für Schlagzeilen sorgen die beiden aber weiterhin. Am Sonntagabend bestätigte ihr Sprecher, dass die beiden ihr zweites Kind erwarten. Damit schreiben sie ein neues Kapitel ihrer Partnerschaft, die vor knapp fünf Jahren begann:

Liebe auf den ersten Blick

Als sich die beiden zum ersten Mal trafen, war Prinz Harry 31 Jahre alt und hatte einige gescheiterte Beziehungen und eine zehnjährige Armeekarriere hinter sich. Die US-Schauspielerin Meghan Markle war 34 und seit drei Jahren geschieden.

Eine gemeinsame Freundin arrangierte ein Treffen, als Meghan im Juli 2016 in London war. Aus dem Blind Date wurde mehr. In den ersten Monaten trafen sich die beiden heimlich zu Hause, fuhren zum Campen nach Botsuana. Im November 2017 machte Harry dann Meghan beim Brathähnchen in seinem Cottage einen Heiratsantrag.

Gefeiertes Traumpaar

Britische Medien nahmen die Nachricht begeistert auf: Meghan hatte bereits etwas erreicht im Leben und sollte als Feministin mit afroamerikanischen Wurzeln den Royals ein moderneres Image verschaffen. In der Öffentlichkeit war die Erleichterung groß, dass Harry, der als Zwölfjähriger seine Mutter Diana verlor, nun endlich sein Glück gefunden zu haben schien.

Am 19. Mai 2018 feierte das Paar auf Schloss Windsor mit zahlreichen Prominenten und vor jubelnden Massen eine Traumhochzeit. Kurz vor der Geburt ihres Sohnes zogen Harry und Meghan im April 2019 ins Frogmore Cottage auf Schloss Windsor um. Ihren Sohn nannten sie Archie Harrison Mountbatten-Windsor und verzichteten dabei auf königliche Titel.

Zunehmende Konflikte

Das öffentliche Wohlwollen ließ allerdings nach. Kritisiert wurden der Konflikt des Paares mit den Medien inklusive Strafanzeigen gegen mehrere Zeitungsverlage sowie die Klagen der beiden über die Behandlung durch die Öffentlichkeit, während sie vom königlichen Lebensstil profitierten.

Gerüchte über Meghans Launenhaftigkeit gegenüber Bediensteten machten die Runde. Angeblich quittierten reihenweise Mitarbeiter den Dienst. Auch von einem Zickenkrieg zwischen Meghan und Kate, der Frau von Harrys älterem Bruder William, war immer wieder die Rede.

Für großen Unmut sorgte, dass Harry und Meghan die Öffentlichkeit erst mit Verzögerung über die Geburt ihres Sohnes informierten. Auch ihre Entscheidung, Archies Paten geheimzuhalten, stieß auf Unverständnis – ebenso wie eine Rechnung über umgerechnet 2,8 Millionen Euro für die Modernisierung von Frogmore Cottage. Mittlerweile hat das Paar die Renovierungskosten zurückerstattet.

Rückzug von royalen Pflichten

Das Paar gehörte zu den ranghöchsten Mitgliedern der Königsfamilie und sollte nach einer Thronbesteigung von Prinz Charles mehr Aufgaben übernehmen. Stattdessen zogen sich Harry und Meghan im März 2020 offiziell zurück, um ein normaleres, unabhängiges Leben zu führen. Zunächst lebte die kleine Familie in Kanada, Harry absolvierte noch ein paar letzte Termine für das Königshaus.

Heute lebt das Paar in Meghans US-Heimat Kalifornien, hat die wohltätige Stiftung Archewell gegründet und ist beruflich sehr aktiv: Im April erschien eine Disney-Dokumentation über eine Elefantenfamilie in Afrika, der Meghan ihre Stimme lieh. Im September vereinbarten Harry und Meghan mit dem Streaming-Riesen Netflix, für ihn künftig Filme und Serien über gesellschaftliches Engagement in aller Welt zu produzieren. Im Dezember folgte ein Vertrag mit dem Audio-Streamingdienst Spotify über die Produktion von Podcasts.

Ihren neuen Spielraum nutzte Meghan auch für öffentliche Stellungnahmen gegen Rassismus und einen Wahlaufruf vor der US-Präsidentschaftswahl.

Harry und Meghan gehen weiterhin gegen britische Boulevardmedien wegen Falschbehauptungen und Verletzung ihrer Privatsphäre vor. Dabei erzielten sie unlängst Erfolge gegen den Verlag Associated Newspapers.

Im November machte Meghan öffentlich, dass sie im Juli eine Fehlgeburt erlitten habe. Mit der eindringlichen Schilderung dieser Erfahrung wollte sie dazu beitragen, dass Fehlgeburten kein Tabuthema mehr sind.

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