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Nach Triebwerkbrand bei Boeing 777 zeichnet sich Materialermüdung als Ursache ab

Nach Triebwerkbrand bei Boeing 777 zeichnet sich Materialermüdung als Ursache ab

Boeing 777

Nach dem Brand eines Triebwerks bei einer Boeing 777 in den USA zeichnet sich Materialermüdung als wahrscheinliche Ursache ab. Der Leiter der Verkehrssicherheitsbehörde NTSB, Robert Sumwalt, sagte am Montagabend (Ortszeit), die Schäden würden laut einer ersten Untersuchung auf eine „Ermüdung von Metall“ hinweisen. Demnach brachen in dem Triebwerk des Herstellers Pratt & Whitney zwei Gebläseflügel.

Die US-Luftfahrtbehörde FAA erklärte am Dienstag, sie habe schon vor dem Vorfall vom Wochenende schärfere Vorgaben für die  Inspektionen dieser Triebwerke erwogen. Demnach überprüfte die Behörde Inspektions- und Wartungsberichte, nachdem im vergangenen Dezember bei einem Flug der japanischen Fluggesellschaft Japan Airlines ein Gebläseflügel gebrochen war. Die FAA wollte mit ihrer Untersuchung prüfen, wie es zu dem Bruch kommen konnte und ob die Inspektionen „angepasst“ werden müssen, erklärte ein Sprecher.

Der neue Vorfall mit einer Boeing vom Typ 777 hatte sich am Samstag in den USA ereignet. Die Maschine der US-Fluggesellschaft United Airlines mit 241 Menschen an Bord war auf dem Weg von Denver im Bundesstaat Colorado nach Hawaii, als ein Triebwerk in Brand geriet. Triebwerkteile stürzten in ein Wohngebiet nahe Denver, die Passagiermaschine musste kurz nach dem Start notlanden. Verletzt wurde aber niemand.

Nach dem Vorfall rief Boeing seine Kunden weltweit auf, alle Maschinen des Typs vorerst am Boden zu lassen, die Triebwerke von Pratt & Whitney vom Typ 4000-112 haben. Das betrifft lediglich 128 Flugzeuge.

Für den US-Flugzeugbauer sind die Triebwerkprobleme ein weiterer Schlag. Nach zwei Abstürzen mit insgesamt 346 Toten galt fast zwei Jahre lang ein Flugverbot für die Maschinen vom Typ 737 MAX. 

Experten betonen aber, dass die Triebwerkprobleme bei der Boeing 777 nicht vergleichbar seien mit der Boeing-737-MAX-Krise. Der Luftfahrtexperte Richard Aboulafia sagte, weil die Boeing 777 und die Motoren schon seit Jahren im Einsatz seien, handle es sich vermutlich nicht um ein grundsätzliches Konstruktionsproblem. 

Der Luftfahrtexperte Michel Merluzeau sagte, es handle sich weniger um ein Problem bei Boeing. Es gehe vielmehr um die Frage, „wie United oder Pratt & Whitney Turbinen warten, die seit einiger Zeit im Einsatz sind“. Der Triebwerkvorfall komme für Boeing aber auf jeden Fall zu einem „schlechten Zeitpunkt“.

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