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Nürnberger Tiergarten will Bartgeier zur Wiederansiedelung spenden

Nürnberger Tiergarten will Bartgeier zur Wiederansiedelung spenden

Bartgeier-Pärchen - Bild: Jörg Beckmann/Tiergarten Nürnberg

NÜRNBERG. Der bayrische Naturschutzverband plant kommenden Mai in Zusammenarbeit mit dem Nationalpark Berchtesgaden erstmals drei junge Bartgeier auszuwildern. Dabei könnte auch ein Jungvogel aus dem Nürnberger Tiergarten dabei sein. Ein Nürnberger Bartgeier-Paar hatte vor kurzem mit der Brut begonnen, nachdem das Weibchen zwei Eier gelegt hatte.

Über 100 Jahre nach seiner Ausrottung soll dem größten Greifvogel Mitteleuropas die Rückkehr nach Deutschland ermöglicht werden. Der bayerische Naturschutzverband LBV möchte die Erfolgsgeschichte der Wiederansiedelung des majestätischen Vogels in Westeuropa in den kommenden Jahren auch im östlichen Alpenraum fortschreiben.

Anfang Januar legte das Nürnberger Weibchen das Erste der mehr als faustgroßen Eier, keine zwei Wochen später folgte das Zweite. „Unser erfahrenes Brutpaar wechselt sich derzeit routiniert bei der Bebrütung der Eier ab“, sagt Jörg Beckmann. Somit stehen die Chancen gut, dass Anfang März mindestens ein kleiner Bartgeier in Nürnberg schlüpfen wird.

„Sollten zwei Jungvögel schlüpfen, müssen diese nach dem Schlupf sofort getrennt werden, da sie von Natur aus eine starke Aggression gegeneinander aufweisen und immer nur das stärkere Küken überlebt. Das ist nachvollziehbar, da bei insgesamt fast vier Monaten Nestlingszeit in der Natur und Unmengen von Futter, die solch ein heranwachsender Geier fressen muss, die Eltern niemals zwei Junge aufziehen könnten“, erklärt Toni Wegscheider.

Falls zwei Jungvögel schlüpfen, soll das zweite einem kinderlosen Bartgeierpaar aus dem Zuchtprogramm zukommen und würde dann ganz ohne menschlichen Kontakt großgezogen werden.

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