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Russland bestreitet Beteiligung an Cyberangriffen in Frankreich

Hacker-/Cyberangriff

Hacker-/Cyberangriff

Russland hat jegliche Beteiligung an den Cyberangriffen auf französische Firmen bestritten. „Russland war nie, ist nicht und könnte niemals an Cyberkriminalität beteiligt sein“, erklärte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Dienstag in Moskau. Der französische Hersteller der Software, über die die Angriffe erfolgten, wies indes Berichte über mögliche Schäden für seine zahlenden Kunden zurück.

Die für Informationssicherheit zuständige französische Behörde Anssi hatte am Montag von Cyberattacken auf die Kontrollsoftware Centreon berichtet, die von mehreren großen Unternehmen und dem französischen Justizministerium genutzt wird. Die Angriffe erfolgten demnach zwischen 2017 und 2020 und wiesen Ähnlichkeiten mit früheren Attacken der „Sandworm“-Kampagne auf, die mit dem russischen Geheimdienst in Verbindung gebracht wurde. Anssi machte Russland jedoch nicht direkt für den Vorfall verantwortlich.

Ein Sprecher von Centreon erklärte am Dienstag, die Sicherheitslücke betreffe nur eine kostenlose, frei zugängliche Open-Source-Version der Software aus der Zeit vor 2015. Die rund 720 zahlenden Kunden des Unternehmens, zu denen der Stromerzeuger EDF und der Energiekonzern Total gehören, seien nicht betroffen. Der Sprecher warf der Behörde Anssi „extrem schädigendes“ Verhalten vor. Mehrere Nutzer der Software ließen Anfragen der Nachrichtenagentur AFP am Dienstag unbeantwortet. Die französische Staatsanwaltschaft hat bislang keine Ermittlungen eingeleitet.

In den USA war erst im Dezember ein Cyberangriff auf die Regierung bekannt geworden. Dieser war nach einhelliger Einschätzung der US-Geheimdienste und anderer Behörden mutmaßlich von Russland ausgegangen.

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