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Stadt Nürnberg ruft nach Brand in Kraftwerk Katastrophenfall aus

Stadt Nürnberg ruft nach Brand in Kraftwerk Katastrophenfall aus

Feuerwehr

In Nürnberg können 15.000 Menschen nach einem Brand in einem Großkraftwerk nur noch eingeschränkt heizen. Die Leistung der Fernwärme musste am Dienstag vom Energieversorger N-ERGIE in den Stadtteilen Gebersdorf und Röthenbach auf zehn bis 15 Grad Celsius abgesenkt werden. Sorgen bereiten den Verantwortlichen der Stadt die erwarteten Minusgrade im zweistelligen Bereich, die Verwaltung rief den Katastrophenfall aus. Mit Hochdruck bauen Techniker mit mobilen Heizanlagen eine ergänzende Versorgung auf.

Aus noch ungeklärter Ursache brannte es am späten Montagnachmittag in dem vom Konzern Uniper betriebenen Kraftwerk Franken. Die Feuerwehr konnte mit bis zu 120 Einsatzkräften das Feuer nach etwa fünf Stunden löschen. Bis dahin richtete es aber erhebliche Schäden in dem betroffenen Kesselhaus von Block eins des Kraftwerks an.

N-ERGIE-Vorstandschef Josef Hasler sagte, durch den Ausfall fehlten nun etwa 15 bis 18 Megawatt an Leistung, die ausgeglichen werden müssen. Mehrere Großbetriebe hätten sich direkt zum Verzicht auf fünf Megawatt bereit erklärt. Die dann noch bestehende Lücke von zehn bis 13 Megawatt solle durch mobile Heizanlagen geschlossen werden.

Hasler sagte, es sehe zwar „relativ gut aus“ mit dem raschen Aufbau der Ersatzversorgung. Das Dilemma sei aber, dass auf Nürnberg deutlich kältere Temperaturen zukommen. Bei Temperaturen von plus fünf Grad gebe es keine Probleme – die Temperaturen sollten aber auf minus zehn Grad und weniger fallen.

Oberste Priorität habe nun die Heizung einer in den betroffenen Stadtteilen gelegenen Klinik, gefolgt von zwei Alten- und Pflegeheimen. An dritter Stelle folgten die Wohneinheiten.

In 13 Hochhäusern senkte N-ERGIE die Fernwärmeleistung bereits auf nur noch zehn bis 15 Grad ab. Auch in Gewerbeparks und Einkaufszentren wurde die Heizleistung gesenkt. An alle Betroffenen ging der Appell, nur noch wenig Warmwasser zu verbrauchen.

Hasler sagte, es werde einige Zeit brauchen, bis das Kraftwerk wieder voll in Betrieb gehen könne. „Ich gehe davon aus, dass das nicht innerhalb der nächsten 14 Tage repariert ist.“ Ziel sei, die fehlende Leistung nun durch die mobilen Heizzentralen zu kompensieren.

Hasler und Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König (CSU) sprachen von einer überwältigenden Hilfsbereitschaft anderer Energieversorger und Kommunen, um für Ersatzgeräte zu sorgen. „Die Hilfsbereitschaft ist wirklich gigantisch, das freut uns sehr“, sagte König.

An den Hilfsangeboten beteiligten sich demnach auch die Nürnberger Hotels. Bewohner der betroffenen Stadtteile können dort zu vergünstigten, darüber hinaus von der Stadt auch noch bezuschussten Preisen in Hotelzimmern unterkommen und damit für 40 Euro pro Nacht Zimmer bekommen. Es werde aber niemand gezwungen, seine Wohnung zu verlassen, sagte der Oberbürgermeister.

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