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Vier EU-Staaten besorgt wegen Impfstoff-Exports in die USA

Impfstoffe

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Mehrere EU-Staaten haben sich in einem gemeinsamen Brief an die EU-Kommission besorgt gezeigt, weil der Pharmakonzern Johnson & Johnson in Europa produzierte Dosen seines Corona-Impfstoffkandidaten zur Endfertigung in die USA exportieren will. Die Regierungschefs von Österreich, Tschechien, Dänemark und Griechenland riefen die Kommission in dem Schreiben am Freitag auf, die Versorgung der Europäer mit dem Vakzin sicherzustellen. Es bestehe die Sorge, dass die US-Regierung später eine Rücksendung des fertigen Impfstoffs in die EU nicht erlauben könnte.

Die Regierungschefs begrüßten den Druck von EU-Kommissionspräsidenten Ursula von der Leyen auf das Pharmaunternehmen AstraZeneca wegen der Verzögerungen und geringerer Liefermengen. AstraZeneca habe dadurch die „Schwere der Situation“ eingesehen. Künftig müsse die Kommission aber „potenzielle Probleme entschärfen, bevor sie auftreten. Die Einhaltung von Fristen sei zentral. Zudem appellierten die vier Regierungschefs an Brüssel, die Verhandlungen mit den Herstellern zweier weiterer Impfstoffkandidaten – Novavax und Valneva – zu beschleunigen.

Bislang sind in der EU die Vakzine von Biontech/Pfizer, Moderna und AstraZeneca zugelassen. Johnson & Johnson stellte am Donnerstag einen Antrag auf Notfallzulassung seines Impfstoffs in den USA.

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