Die hochansteckende Corona-Mutante aus Großbritannien hat sich offenbar zur beherrschenden Virusvariante in Deutschland entwickelt: Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) vom Mittwoch gingen in der vergangenen Woche rund 55 Prozent der in Laboren untersuchten Proben auf die Virus-Variante B.1.1.7 zurück. In der Vorwoche waren es noch 46 Prozent, in der Woche zuvor nur 22 Prozent gewesen. Die Tendenz der Ausbreitung sei weiter steigend, teilte das Institut mit.
Die Daten basieren auf einer Teilmenge der SARS-CoV-2-positiven Proben, die von Laborverbunden untersucht wurden. Das RKI rechnete seit längerem mit einer starken Ausbreitung der Virusvariante. Die oft als britische Corona-Variante bezeichnete Mutante B.1.1.7, die Ende vergangenen Jahres in England entdeckt wurde, ist deutlich ansteckender als die Ursprungsvariante des Coronavirus. Es gibt auch Hinweise, dass sie tödlicher sein könnte.
Die bislang zugelassenen Corona-Impfstoffe sind auch gegen B.1.1.7 wirksam. Das Robert-Koch-Institut wies am Mittwoch aber darauf hin, dass in Deutschland auch die Variante B.1.351 beobachtet werde – diese sogenannte südafrikanische Variante „reduziert möglicherweise den durch die Impfungen vermittelten Schutz“, erklärte das Institut. Von den untersuchten Virusproben machte sie in der vergangenen Woche ein Prozent aus.