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Brasilien meldet erstmals über 3000 Tote binnen 24 Stunden

Brasilien meldet erstmals über 3000 Tote binnen 24 Stunden

Symbolbild: Brasilien, Maske

Als zweites Land nach den USA hat Brasilien die Marke von 3000 Corona-Todesfällen innerhalb eines Tages überschritten. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums vom Dienstag starben innerhalb von 24 Stunden 3251 Patienten an oder mit Covid-19, die Gesamtzahl der registrierten Toten in dem südamerikanischen Land stieg damit auf knapp 299.000. 

Die Zahl der Infektionsfälle seit Beginn der Pandemie stieg um rund 82.500 auf 12,1 Millionen. In Brasilien grassiert eine besonders ansteckende Variante des Corona-Virus, die zuerst in Manaus, der Hauptstadt des Bundesstaats Amazonas, entdeckt worden war. Hinzu kommt, dass Präsident Jair Bolsonaro lange Zeit die Krise verharmloste und bis heute aus wirtschaftlichen Gründen einen Lockdown ablehnt. 

Das Gesundheitssystem ist inzwischen völlig überfordert, in den meisten Bundesstaaten stehen die Intensivstationen vor dem Kollaps. In der Hauptstadt Brasília warten derzeit 400 Menschen auf ein Bett in der Intensivstation. In sechs Bundesstaaten geht zudem der Sauerstoff für die Beatmung von Covid-Kranken aus.

Bolsonaro, der bei der Präsidentschaftswahl im kommenden Jahr erneut antreten will, hat inzwischen seine Strategie leicht geändert – zumal ihm mit der Rückkehr des linksgerichteten Ex-Staatschefs Luiz Inácio Lula da Silva auf die politische Bühne ein ernstzunehmender Herausforderer droht. 

Vergangene Woche hatte der rechtsradikale Präsident zum vierten Mal seinen Gesundheitsminister ausgetauscht, anstelle eines Generals ohne medizinische Erfahrung steht nun der Kardiologe Marcelo Queiroga dem Ministerium vor. Nachdem sich Bolsonaro monatelang gegen Impfungen ausgesprochen hatte, versprach er „dem brasilianischen Volk“ am Dienstag, dass es mit Hilfe von Massenimpfungen „sehr bald wieder ein normales Leben“ führen werde.

Neue Töne schlug Bolsonaro auch gegenüber den Opfern der Pandemie an. In seiner Rede am Dienstag versicherte er „allen, die einen Angehörigen verloren haben“, seine Solidarität. Wie gewöhnlich reagierten viele Bewohner der wichtigsten Städte mit lautem Protest, bei dem sie auf Töpfe und Pfannen schlagen.

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