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Greenpeace nennt Vorwurf des „Umwelt-Terrorismus“ gegen Iran Wahlpropaganda

Bild: Bogusz Bilewski/Greenpeace

Bild: Bogusz Bilewski/Greenpeace

Greenpeace hat die israelische Umweltschutzministerin Gila Gamliel für ihre Behauptung scharf zurechtgewiesen, dass eine schwere Ölpest an Israels Mittelmeerküste auf das Konto Teherans gehe. Dies habe keine „sachliche Grundlage“ und sehe angesichts der Parlamentswahl am 23. März „übel nach Wahlpropaganda“ aus, sagte der Chef von Greenpeace Israel, Jonathan Aichenbaum, am Freitag im Rundfunk. 

Gamliel hatte den Iran am Mittwoch für die massive Ölverschmutzung im Februar verantwortlich gemacht. Sie warf Teheran vor, die Ölpest absichtlich ausgelöst zu haben, und sprach dabei von einer neuen Form des „Umwelt-Terrorismus“. Die Ministerin ist eine enge Verbündete von Regierungschef Benjamin Netanjahu, der seinerseits mit seiner harten Haltung gegenüber dem Iran um seine Wiederwahl wirbt.

Aichenbaum sagte, Gamliel habe mit ihrer Behauptung der Glaubwürdigkeit Israels und ihres eigenen Ministeriums schwer geschadet. Laut seiner Organisation könnte jedes Schiff für die Ölpest verantwortlich sein, das zu dem Zeitpunkt in der Gegend war. Das Problem der Meeresverseuchung durch auslaufendes Öl sei allgemein bekannt. Der Sender hatte bereits am Mittwoch berichtet, dass auch in den Geheimdienstkreisen die Auffassung der Ministerin nicht geteilt werde.

Starker Wind und ungewöhnlich hohe Wellen hatten Mitte Februar tonnenweise Ölschlick an die israelischen und teils auch libanesischen Mittelmeerstrände geschwemmt. Viele Meerestiere verendeten. Tausende Freiwillige und Soldaten waren im Einsatz, um die verdreckten Strände zu säubern.

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