Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hat 2021 zum „Jahr der Ausbildung“ ausgerufen. Im Corona-Jahr 2020 sei es noch gelungen, im Bereich der beruflichen Ausbildung eine „Katastrophe abzuwenden“ – jetzt stehe eine „Kraftanstrengung“ an, sagte Heil am Freitag in Berlin. Er kündigte Beratungen der Allianz für Aus- und Weiterbildung am kommenden Mittwoch an. Das Kabinett werde Mittwoch zudem über einen „Schutzschirm für Ausbildungsplätze“ beraten.
Im vergangenen Jahr und auch aktuell seien die Möglichkeiten für Jugendliche zur Berufsorientierung eingeschränkt, sagte Heil. Auf der anderen Seite stünden die Unternehmen, „die überlegen, ob sie ausbilden wollen und können“. Doch trotz dieser Probleme müsse 2021 „das Jahr der Ausbildung“ werden, denn: „Die Azubis von heute sind die Fachkräfte von morgen.“
Der Arbeitsminister kündigte an, dass die Ausbildungsprämien verdoppelt werden sollen. Derzeit gibt es für kleine und mittlere Unternehmen, die in erheblichem Umfang von der Corona-Krise betroffen sind und dennoch gleich viele Ausbildungsverträge für das Ausbildungsjahr 2020 abschließen wie im Durchschnitt der Jahre 2017 bis 2019, einen einmaligen Zuschuss in Höhe von 2000 Euro je Ausbildungsvertrag. Für zusätzliche Ausbildungsverträge gibt es einmalig 3000 Euro.
In der Allianz für Aus- und Weiterbildung haben sich Vertreter der Bundesregierung, der Bundesagentur für Arbeit (BA), der Wirtschaftsverbände, von Gewerkschaften und Ländern zusammengeschlossen. Mit ihnen will der Arbeitsminister am Mittwoch beraten, was zu tun ist, um die berufliche Ausbildung 2021 zu einer Priorität zu machen.
Heil und BA-Chef Detlef Scheele zogen am Freitag Bilanz nach einem Jahr Corona-Pandemie. Neben der Ausbildung nannte Heil weitere Prioritäten für das laufende Jahr: Er will den erleichterten Zugang zum Kurzarbeitergeld verlängern, den Zugang zur Grundsicherung erleichtern, sich für bessere Löhne und Arbeitsbedingungen für Menschen einsetzen, „die den Laden am Laufen halten“, sowie die Arbeitswelt von morgen gestalten.
Der Arbeitsminister sagte, er habe „trotz aller Härten auch am Arbeitsmarkt Gründe zu realistischer Zuversicht“. Die Regierung werde nicht jeden einzelnen Arbeitsplatz retten können – „wir kämpfen aber um jeden Arbeits- und Ausbildungsplatz“.