Website-Icon Nürnberger Blatt

Hunderte Fans in Argentinien fordern „Gerechtigkeit“ für Diego Maradona

Hunderte Fans in Argentinien fordern „Gerechtigkeit“ für Diego Maradona

Maradona - Bild: Miguel Fernández

Mehr als zwei Monate nach dem Tod von Diego Maradona haben in Argentinien hunderte Fans des Fußball-Nationalhelden für eine Klärung seiner Todesumstände demonstriert. Der Protestmarsch in Buenos Aires am Mittwoch unter dem Motto „Gerechtigkeit für Diego – Er ist nicht gestorben, er wurde getötet“ wurde von mehreren Fanclubs organisiert. Auch Maradonas Töchter Dalma und Gianinna und sein achtjähriger Sohn Diego Fernando nahmen daran teil.

„Sie haben Maradona sterben lassen und das ist nicht fair“, sagte der Taxifahrer Abel Chorolque bei der Demonstration. „Es ist nicht fair, dass ein Mensch, der uns Argentiniern so viel gegeben hat, so endet.“ Einige der Demonstranten stießen auch Morddrohungen gegen Maradonas Anwalt Matias Morla aus, der seine medizinische Versorgung organisiert hatte.

Maradona war am 3. November wegen eines Blutgerinnsels am Gehirn operiert worden und am 25. November im Alter von 60 Jahren an Herzversagen gestorben. Laut Autopsie hatte er unter Leber-, Nieren- und Herz-Kreislauf-Problemen gelitten. Spuren von Alkohol oder Drogen wurden nicht gefunden.

Maradonas Töchter kritisieren die Art und Weise, wie ihr Vater nach seiner Gehirn-OP in seiner Residenz behandelt wurde. Die argentinische Justiz hat Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung gegen den Neurochirurgen Leopoldo Luque, die  Psychiaterin Agustina Cosachov, den Psychologen Carlos Diaz und mehrere Pflegekräfte eingeleitet.

Maradona gilt als einer der besten Fußballer aller Zeiten, sein Tod sorgte weltweit für Bestürzung. Das Leben des früheren Weltmeisters war nach seiner aktiven Karriere von vielen Aufs und Abs sowie von Drogen- und Alkoholabhängigkeit geprägt; Maradona hatte immer wieder mit Gesundheitsproblemen zu kämpfen. So erlitt er zwei Herzinfarkte, erkrankte an Hepatitis und ließ sich wegen Übergewichts einen Magen-Bypass legen. 

Die mobile Version verlassen