Knapp ein Drittel der Beschäftigten in Deutschland haben im März dem Ifo zufolge ganz oder teilweise von zu Hause aus gearbeitet. Der Anteil stieg von 30,3 Prozent im Februar leicht auf 31,7 Prozent im März, wie das Münchner Forschungsinstitut am Mittwoch mitteilte. „Deutschland hat noch viel Luft nach oben. Wir schätzen das Potenzial für Homeoffice auf 56 Prozent der Beschäftigten“, erklärte Oliver Falck, Leiter des Ifo-Zentrums für neue Technologien.
Die weitgehend stabile Quote an Beschäftigten, die teilweise oder vollständig im Homeoffice arbeiten, verberge möglicherweise einen Rückgang bei der individuellen Homeoffice-Nutzung, erklärte Falck weiter. Aktuelle Mobilitätsdaten von Google zeigten, dass die Arbeitsmobilität in Deutschland bereits seit der zweiten Februarhälfte wieder ansteige und aktuell auf dem Niveau von Oktober 2020, also vor dem zweiten Lockdown, liege. Diese Werte legten nahe, dass insgesamt wieder mehr Beschäftigte zumindest teilweise im Betrieb arbeiteten.
Die höchste Homeoffice-Quote mit 42,6 Prozent wurde laut Ifo im März in der Dienstleistungsbranche erreicht, die niedrigste im Einzelhandel mit 11,4 Prozent. In der Industrie lag die Quote laut Ifo bei 23,4 Prozent.
Falck erklärte, Homeoffice könnte im Kampf gegen die Corona-Pandemie viel mehr als Mittel des sozialen Abstands bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung der Wirtschaft eingesetzt werden. Gleichzeitig zeige die vergleichsweise niedrige Quote, wie wichtig konsequente Tests am Arbeitsplatz seien.