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Mächtige Frauen in Deutschland: Eine Kanzlerin und sieben Ministerpräsidentinnen

Mächtige Frauen in Deutschland: Eine Kanzlerin und sieben Ministerpräsidentinnen

Angela Merkel - Bild: Bundesregierung/Denzel

Am Sonntag stellt sich die rheinland-pfälzische Regierungschefin Malu Dreyer (SPD) bei der Landtagswahl in ihrem Bundesland zur Wiederwahl. Sie ist eine von derzeit zwei Ministerpräsidentinnen. In Mecklenburg-Vorpommern regiert Manuela Schwesig (SPD), die ihr Amt im September verteidigen muss. Die Liste der Frauen an der Spitze der Verfassungsorgane ist länger, wenngleich überschaubar:

BUNDESREGIERUNG

Mit Angela Merkel (CDU) hat Deutschland zum ersten Mal eine Bundeskanzlerin. Sie regiert seit bald 16 Jahren, ihre erste Amtszeit begann im November 2005. Vor ihr gab es nicht einmal eine weibliche Kanzlerkandidatin. Union und SPD, die in Deutschland bislang traditionell die Bundesregierung führten und damit den Bundeskanzler stellen, traten bisher immer nur mit Männern an. Dieses Muster wird sich auch dieses Jahr wiederholen.

Von den 15 Ministern in Merkels aktuellem Kabinett sind sechs Frauen. Erste Ministerin in der Bundesrepublik war Elisabeth Schwarzhaupt (CDU). Sie wurde 1961 unter Bundeskanzler Konrad Adenauer (CDU) Gesundheitsministerin. In der DDR war Elisabeth Zaisser schon 1952 zur Volksbildungsministerin ernannt worden.

BUNDESLÄNDER UND BUNDESRAT

Bereits vor Dreyer und Schwesig gab es einige andere Regierungschefinnen in den Bundesländern, aber die Liste ist kurz. Sie enthält nur noch fünf weitere Einträge – bei mehr als 150 Ministerpräsidenten seit Ende des Zweiten Weltkriegs. Erste Regierungschefin überhaupt war Louise Schroeder (SPD), die 1947 bis 1948 als Oberbürgermeisterin von Berlin kommissarisch amtierte. Sie wurde aber nicht gewählt.

Nach Schroeder dauerte es 45 Jahre, bis erneut eine Politikerin ein deutsches Bundesland führte. 1993 trat Heide Simonis (SPD) in Schleswig-Holstein ihr Amt an. Erst nach einer weiteren längeren Pause folgten dann Christine Lieberknecht (CDU) in Thüringen 2009 sowie Hannelore Kraft (SPD) 2010 in Nordrhein-Westfalen. Kraft wurde 2010 auch erste Bundesratspräsidentin. Dieses Amt wechselt turnusmäßig zwischen den Ländern. Als Regierungschefin wirkte außerdem Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) ab 2011 im Saarland.

BUNDESTAG

Erste Präsidentin des Deutschen Bundestags war die SPD-Politikerin Annemarie Renger, die das Parlament von 1972 bis 1976 führte. Nach ihr gab es mit Rita Süssmuth (CDU) lediglich noch eine weitere Bundestagspräsidentin – und zwar 1988 bis 1998.

BUNDESPRÄSIDENT

Eine Bundespräsidentin gab es bisher nicht. Es gab aber mehrfach aussichtsreiche Kandidatinnen in den stets von parteipolitischen Strategiefragen bestimmten Abstimmungen in der Bundesversammlung. 1979 schickte die SPD Renger ins Rennen, 1994 trat Hildegard Hamm-Brücher für die FDP an. 1999 nominierten CDU und CSU Dagmar Schipanski als Gegenkandidatin zu Johannes Rau. 2004 und 2009 schließlich schickten SPD und Grüne Gesine Schwan gegen den Unionskandidaten Horst Köhler an den Start.

BUNDESVERFASSUNGSGERICHT

Das höchste deutsche Gericht hatte in seiner mehr als 70-jährigen Geschichte mit Jutta Limbach bisher eine Präsidentin. Sie leitete es von 1994 bis 2002. Derzeit sind von den 16 Richtern der zwei Senate neun weiblich, also mehr als die Hälfte. Der zweite Senat wird von der Juristin Doris König geleitet, sie ist damit aktuell auch stellvertretende Präsidentin.

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