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Rentenversicherung: Geringe Rente bedeutet nicht automatisch Altersarmut

Rentenversicherung: Geringe Rente bedeutet nicht automatisch Altersarmut

Logo der Deutschen Rentenversicherung - Bild: Deutsche Rentenversicherung Bund/Armin Okula

Die Deutsche Rentenversicherung hat sich nach einem Bericht über millionenfache Minirenten von Vollzeitbeschäftigten gegen den Eindruck gewandt, dass eine geringe Rente automatisch Altersarmut bedeute. Die Funke-Zeitungen hatten am Dienstag aus einer Regierungsantwort auf eine Linken-Anfrage berichtet, dass 2019 rund 6,3 Millionen Vollzeitarbeitnehmer einen Bruttomonatslohn von unter 2650 Euro erzielten. Dies führe nach 45 Arbeitsjahren zu einer Bruttorente von unter 1200 Euro.

Nach Abzügen von Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträgen blieben demnach netto rund 1100 Euro Rente monatlich. Dies entspricht in Deutschland in etwa dem Schwellenwert der Armutsgefährdung.

Die Deutsche Rentenversicherung Bund verwies darauf, dass sich die genannte Zahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten mit einem Entgelt unter monatlich 2650 Euro auf einen Stichtag beziehe. „Es können daraus keine Aussagen über das Einkommen der Beschäftigten über die gesamte Erwerbskarriere getroffen werden“, hieß es. So sei es durchaus möglich, dass ein Teil dieser Arbeitnehmer nach dem Stichtag mehr verdienen werde beziehungsweise davor mehr verdient habe.

Zudem könnten aus einer möglichen künftigen „Minirente“ keine Rückschlüsse auf Bedürftigkeit im Alter gezogen werden. Hierfür seien weitere Einkommen im Alter sowie der Haushaltskontext relevant. Es könne weitere Alterseinkommen wie betriebliche oder private Renten, Kapitalerträge oder Mieteinkünfte geben. Eine geringe Rente könne unter Umständen auch durch das Partnereinkommen aufgefangen werden, teilte die Deutsche Rentenversicherung weiter mit.

In der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linksfraktion werden dem Funke-Bericht zufolge etliche Berufsgruppen genannt, die trotz Vollzeitbeschäftigung von einer geringen Rente betroffen sind. Aufgeführt sind demnach Beschäftigte in Kranken- und Altenpflege, im Gesundheits- und Rettungsdienst, bei Post-, Kurier- und Expressdiensten sowie Hebammen und Verkäufer. Teilzeitkräfte und Menschen, die zwischendurch arbeitslos wurden, seien in den Zahlen nicht mitberücksichtigt.

Linken-Fraktionschef Dietmar Bartsch kritisierte, viele Arbeitnehmer seien trotz Vollzeitjobs von Altersarmut bedroht. „Die Löhne sind vielfach zu gering und für das, was man verdient, bekommt man zu wenig Rente“, sagte Bartsch den Funke-Blättern. Er forderte höhere Löhne und eine neue Rentenpolitik. Das Rentenniveau müsse „wieder auf das Niveau wie zu Zeiten Helmut Kohls angehoben werden“.

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