Die Entwickler des russischen Sputnik-V-Impfstoffs haben die Europäische Arzneimittelagentur EMA kritisiert. „Wir fordern eine öffentliche Entschuldigung von Christa Wirthumer-Hoche von der EMA wegen ihrer negativen Bemerkungen zu der direkten Zulassung von Sputnik V in EU-Staaten“, schrieben die Impfstoff-Forscher am Dienstag beim Onlinedienst Twitter. Die Vorsitzende des Verwaltungsrates der EMA hatte die vorzeitige Nutzung des russischen Vakzins vor einer EU-weiten Zulassung als „russisches Roulette“ bezeichnet.
„Ihre Bemerkungen werfen ernsthafte Fragen zu einer möglichen politischen Einmischung in die laufenden EMA-Untersuchungen auf“, schrieben die russischen Forscher. Sputnik V sei bereits von 46 Staaten zugelassen worden.
Die EU hat in der vergangenen Woche ein Verfahren zur Zulassung des russischen Impfstoffs gestartet. Ungarn hatte allerdings bereits Mitte Februar begonnen, Sputnik V zu verimpfen. Weitere EU-Staaten, darunter Tschechien und die Slowakei, wollen dem Beispiel folgen.