Im Ringen um die Zukunft des Internationalen Atomabkommens hat Russland den Iran und die USA zu mehr Kooperationswillen aufgerufen. Es sei in dem Konflikt „voll und ganz möglich, gleichzeitige Schritte auszuarbeiten“, sagte Russlands Außenminister Sergej Lawrow am Dienstag am Rande eines Besuchs in Abu Dhabi. Die Schritte könnten von Washington und Teheran zeitgleich in „Etappen“ ausgeführt werden.
Sollte es bei den Gesprächen darum gehen, „welche Seite als erste zu den Bestimmungen zurückkehren soll“, würden die Verhandlungen „für immer“ weitergehen, warnte Lawrow. Russland ist Unterzeichnerstaat des Atomabkommens aus dem Jahr 2015.
Die USA waren 2018 unter dem damaligen Präsidenten Donald Trump aus dem Atomabkommen ausgestiegen und hatten neue Sanktionen gegen den Iran verhängt. Teheran zog sich in der Folge schrittweise von seinen Verpflichtungen aus dem Abkommen zurück.
Trumps Nachfolger Joe Biden will das Abkommen wiederbeleben, verlangt jedoch, dass Teheran vor einer Aufhebung der Sanktionen die Vereinbarung wieder einhält. Der Iran hingegen macht die Aufhebung der US-Strafmaßnahmen zur Vorbedingung dafür, dass das Land sich wieder in vollem Umfang an das Abkommen hält.