Vor den nächsten Bund-Länder-Beratungen zur Corona-Pandemie hat der Deutsche Städte- und Gemeindebund eine systematische Verstärkung der Schnellteststrategie und einen Bürokratieabbau gefordert. „Wir müssen alles unternehmen, dass möglichst schnell alle Bürgerinnen und Bürger mindestens zweimal pro Woche sich einem Schnelltest unterziehen können“, sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg der Zeitung „Welt am Sonntag“. Die Sieben-Tage-Inzidenz dürfe nicht der „einzige Maßstab“ für mögliche Lockerungen sein.
„Wir laufen Gefahr, die unverzichtbare Akzeptanz der Bevölkerung zu verlieren“, sagte Landsberg. Er plädierte für „mehr Mut für neue Wege, mehr Vertrauen in die Menschen und eine echte Reduzierung der Bürokratie“.
Landsberg warb für „verständliche und nachvollziehbare Leitplanken“ für Einschränkungen. „Dabei sollte klargestellt werden, dass der Inzidenzwert nicht der einzige Maßstab ist, sondern auch zusätzliche Aspekte wie etwa die Belastung der Krankenhäuser in der Region oder klar eingrenzbare Hotspots berücksichtigt werden können.“
Die Sieben-Tage-Inzidenz bei den Neuinfektionen mit dem Coronavirus überschritt am Sonntag die wichtige Marke von 100. Wie das Robert-Koch-Institut unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, stieg die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern binnen sieben Tagen bundesweit auf 103,9. Die Marke von 100 spielt eine zentrale Rolle bei dem von Bund und Ländern vereinbarten Notbremsen-Mechanismus für die Lockerung oder Verschärfung von Corona-Auflagen.