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Traditionsunternehmen Käthe Wohlfahrt vorerst gerettet

Traditionsunternehmen Käthe Wohlfahrt vorerst gerettet

Käthe Wohlfahrt - Bild: Baden de, CC BY 3.0, via Wikimedia Commons

Ausbleibende Touristen und abgesagte Weihnachtsmärkte in der Corona-Krise haben dem Traditionsunternehmen Käthe Wohlfahrt massive Probleme beschert – jetzt ist der international bekannte Hersteller von Weihnachtsschmuck vorerst gerettet. Wie das Unternehmen im bayerischen Rothenburg ob der Tauber mitteilte, stimmten die Gläubiger am Mittwoch im Schutzschirmverfahren „nahezu einstimmig“ dem Insolvenzplan zu. 

Damit sei „der Weg frei für eine schnelle Beendigung des gerichtlichen Verfahrens und die Fortführung des Geschäftsbetriebs durch die Familie Wohlfahrt, die weiterhin zu 100 Prozent die Anteile der Gesellschaft hält“, erklärte die Firma, die sich selbst als „Botschafter traditioneller deutscher Weihnachtstradition“ sieht. 

Das Schutzschirmverfahren war Mitte Dezember vom Amtsgericht Ansbach bewilligt worden. Auslöser dafür waren Unternehmensangaben die „finanzwirtschaftlichen Herausforderungen“ die sich durch fehlenden internationalen Tourismus in den Reisemonaten von Juni bis Oktober sowie durch den zweiten Lockdown seit November „zunehmend“ ergeben hätten.

Sachwalter Volker Böhm erklärte, mit dem Schutzschirmverfahren habe in kurzer Zeit „ein sehr gutes Ergebnis für alle Beteiligten“ erzielt werden können. „Die Gläubiger werden eine überdurchschnittlich hohe Quotenzahlung erhalten, der Geschäftsbetrieb wird fortgeführt und das Traditionsunternehmen Käthe Wohlfahrt bleibt erhalten.“

Gleichwohl sieht der Insolvenzplan vor, insgesamt sechs der 22 Läden in Deutschland zu schließen, darunter fünf Souvenirgeschäfte. Das Unternehmen bedauere es sehr, sich zudem „von rund 20“ der 280 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern trennen zu müssen, erklärte Käthe Wohlfahrt. Der Betrieb der ganzjährigen Weihnachtswelten in Berlin, Oberammergau, Heidelberg, Rüdesheim, Nürnberg, Bamberg und in Rothenburg ob der Tauber geht aber weiter.

Erfreut äußerte sich Rothenburgs Oberbürgermeister Markus Naser (Freie Wähler) und begrüßte „insbesondere den Erhalt der renommierten Weihnachtsfachgeschäfte“ in der Stadt. „Hinsichtlich der nationalen wie auch internationalen Bekanntheit Rothenburgs stellen gerade das Weihnachtsdorf und das Deutsche Weihnachtsmuseum zentrale touristische Attraktionen von Weltruf dar.“

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