Der honduranische Präsident Juan Orlando Hernández ist nach Angaben der US-Justiz in den Schmuggel von mehreren Tonnen Kokain in die USA verwickelt. Ein Drogenhändler habe Hernández in den Jahren 2013 und 2014 mit insgesamt 25.000 Dollar (21.000 Euro) bestochen, sagte der US-Staatsanwalt Jacob Gutwillig am Dienstag zum Prozessauftakt gegen besagten Händler vor einem Bundesgericht in New York. Dadurch sei der Angeklagte „unantastbar“ geworden.
Laut einem Zeugen habe der Präsident dem Drogenhändler gesagt, „dass sie so viel Kokain in die USA bringen würden, dass sie den Gringos die Drogen in die Nase schieben können“, sagte Gutwillig. Offiziell beschuldigt haben die US-Justizbehörden den Präsidenten nicht.
Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Bruder des Präsidenten, Tony Hernández, als Mittelsmann zwischen dem Angeklagten und dem Staatschef agierte. Er war 2019 von einem New Yorker Gericht des Drogenhandels im großen Stil für schuldig befunden worden. Das Urteil soll Ende März bekanntgegeben werden. Ihm droht eine lebenslange Haftstrafe.