Angesichts einer erhöhten Corona-Sterblichkeitsrate in sozial benachteiligten Regionen hat der Sozialverband VdK einen besseren Infektionsschutz für Menschen dort gefordert. „Es ist erschütternd, dass in sozial benachteiligten Regionen die Sterblichkeit im Zusammenhang mit Corona-Infektionen im Dezember und Januar rund 50 bis 70 Prozent höher lag als in bessergestellten Gegenden“, sagte die VdK-Präsidentin Verena Bentele der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ vom Donnerstag.
Die erhöhte Sterblichkeitsrate hänge damit zusammen, dass die Betroffenen „beengt wohnen“ und ihr Gesundheitszustand allgemein schlechter sei. Die Bundesregierung müsse sehr viel mehr tun, um diese Menschen zu schützen.
In diesem Zusammenhang forderte der Sozialverband monatlich hundert Euro mehr für Empfänger von Hartz IV, Wohngeld oder Kindergeldzuschlag. Der Betrag könne einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Menschen leisten, „wenn sie zum Beispiel für Schutzmasken und Tests ausgegeben werden“.
Die VdK-Präsidentin kritisierte, „dass bei der Bekämpfung der Pandemie soziale Fragen und die Sorgen und Nöte der Menschen eher weniger gesehen werden“. Bentele appellierte an die Politik, die richtigen Prioritäten zu setzen: „Nicht das Reisen sollte im Fokus stehen, sondern das schnellere Impfen und Testen.“