Ein Boot mit den Leichen von 17 Migranten aus Afrika soll nach Teneriffa geschleppt werden. Wie die Regierung der zu Spanien gehörenden Kanaren-Inseln am Dienstag mitteilte, wurde das Boot am Montag 500 Kilometer südöstlich der Insel El Hierro ausgemacht. Die Fahrt zum Hafen Los Cristianos auf Teneriffa werde voraussichtlich 48 Stunden dauern, hieß es. Auf dem Boot wurden drei Überlebende – zwei Männer und eine Frau – entdeckt, die am Montag mit einem Militärhubschrauber nach Teneriffa geflogen wurden.
Die spanische Marine machte am Dienstag auch 41 Migranten aus, die rund 170 Seemeilen südlich der Insel Gran Canaria auf einem Boot unterwegs waren. Unter diesen Flüchtlingen waren neun Frauen und drei Kinder. Alle Migranten aus dieser Gruppe waren bei guter Gesundheit. Sie sollten ebenfalls nach Los Cristianos gebracht werden.
Auf den Kanarischen Inseln ist die Zahl der eintreffenden Flüchtlinge stark gestiegen, seit die Kontrollen an der europäischen Südgrenze verschärft wurden. Die Überquerung des Atlantiks an der kürzesten Stelle zwischen Marokko und den Kanarischen Inseln beträgt rund 100 Kilometer. Allerdings ist die Überfahrt hier extrem gefährlich, weil es starke Strömungen gibt.
Außerdem begeben sich die Flüchtlinge häufig auf Booten auf die Reise, die sich in schlechtem Zustand befinden und überladen werden. Nach einer Erhebung der Organisation Caminando Fronteras kamen auf der Atlantik-Überquerung vom afrikanischen Festland zu den Kanaren im vergangenen Jahr 1851 Menschen ums Leben.