Nach dem plötzlichen Tod von Präsident Idriss Déby Itno und der Machtübernahme durch die Armee im Tschad hat das Auswärtige Amt alle deutschen Staatsbürger „dringend“ aufgerufen, das zentralafrikanische Land zu verlassen. Zudem wurde in einem am Dienstagnachmittag aktualisierten Reisehinweis vor Reisen in den Tschad gewarnt. Es sei „mit politischer Instabilität und bewaffneten Auseinandersetzungen“ zu rechnen.
„Wir fordern alle deutschen Staatsangehörigen dringend auf, Tschad umgehend mit Linienflügen zu verlassen“, erklärte das Auswärtige Amt auf seiner Internetseite. Bis zur Ausreise sollten Betroffene einen sicheren Ort aufsuchen. „Meiden Sie Demonstrationen und sonstige Menschenansammlungen weiträumig. Halten Sie sich von Armeekräften und bewaffneten Gruppen fern.“
Es sei geplant, die Botschaft in den kommenden Tagen zu schließen, kündigte das Auswärtige Amt weiter an. „Somit ist ab dann keine konsularische Unterstützung vor Ort mehr möglich.“
Der als wichtiger Unterstützer des Westens im Kampf gegen Dschihadisten geltende Déby war nach Armeeangaben am Dienstag an bei Gefechten gegen Rebellen erlittenen Verletzungen gestorben. Unmittelbar nach der Bekanntgabe seines Todes verkündete die Armee die Auflösung des Parlaments und der Regierung.
Ein Militärsprecher versprach zwar „freie und demokratische“ Neuwahlen – allerdings erst nach einer 18-monatigen Übergangsphase. In dieser Zeit übernehme ein von Débys Sohn geführter Militärrat die Geschicke des Landes.