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Bayerischer JU-Chef warnt vor Absturz in die „Bedeutungslosigkeit“ unter Laschet

Bayerischer JU-Chef warnt vor Absturz in die „Bedeutungslosigkeit“ unter Laschet

Christian Doleschal - Bild: Junge Union Bayern

Der Vorsitzende der Jungen Union (JU) Bayern, Christian Doleschal, hat vor einem drohenden Absturz der Union in die Bedeutungslosigkeit unter einem Kanzlerkandidaten Armin Laschet (CDU) gewarnt. „Es geht nicht nur um den drohenden Verlust der Kanzlerschaft“, sagte Doleschal der Nachrichtenagentur AFP mit Blick auf die Bundestagswahl im September. „Am Ende geht es darum, ob wir uns als Union selbst in die Bedeutungslosigkeit führen.“ 

Deshalb müsse der Auswahlprozess zwischen Laschet und CSU-Chef Markus Söder klug gestaltet werden, forderte Doleschal. Die Unterstützung der CDU-Spitzengremien für die Kanzlerkandidatur Laschets bewertete er als wenig überzeugend: Diese stehe im Widerspruch zur in den Umfragen breiten Unterstützung für eine Kanzlerkandidatur Söders. 

„Klar ist auf jeden Fall, dass das Meinungsbild der Funktionärsebene der CDU nicht in Übereinstimmung mit der Meinungsbildung in der Bevölkerung und in der CDU ist“, betonte der Chef der JU Bayern. Der für die CSU im Europaparlament sitzende Doleschal forderte die CDU auf, dieses Dilemma jetzt aufzulösen.

Dabei appellierte der CSU-Politiker an die Unterstützer einer Kandidatur Söders innerhalb der CDU, aus der Deckung zu kommen und ihre Position offensiv zu vertreten. Zunächst solle die Bundestagsfraktion in ihrer Sitzung am Dienstag ihre Meinung kundtun, dann sollten sich die CDU-Landesverbände äußern. „Jetzt wäre ein geeigneter Zeitpunkt für die CDU-Landesverbände zu sagen, wenn sie für Söder sind“, sagte Doleschal.

Einen Grund für eine von Laschet geforderte schnelle Entscheidung über die Kanzlerkandidatur der Union sehe er nicht, sagte der bayerische JU-Vorsitzende weiter. Erst seit Sonntag sei bekannt, dass es zwei Bewerber gebe. Es müsse zwar nicht bis Pfingsten dauern mit der Entscheidung. Aber es sei auch nicht zu viel verlangt, sich jetzt eine Woche Zeit für das Herausfinden der Stimmung in den Parteien zu gönnen.

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