Weltweit begehen Muslime seit Dienstag den Fastenmonat Ramadan. Es ist das zweite Jahr in Folge, dass der Ramadan im Zeichen der Corona-Pandemie steht. Viele Staaten mit mehrheitlich muslimischer Bevölkerung haben Einschränkungen für Gläubige verhängt. So sollen sie etwa zu Hause beten, mancherorts gelten nächtliche Ausgangssperren. In der seit langem geschlossenen Istiqlal-Moschee in Jakarta, der größten Moschee in Südostasien, versammelten sich am Montagabend erstmals wieder Gläubige zum Gebet.
Das Fasten im Ramadan zählt als eine der fünf Säulen des Islam zu den Grundpflichten der Gläubigen. Während des Fastenmonats dürfen sie von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang nicht essen oder trinken, nicht rauchen und keinen Geschlechtsverkehr haben.
Der Ramadan beginnt traditionell, wenn die schmale Mondsichel nach dem Neumond wieder am Himmel gesichtet wird. Dies kann in den verschiedenen Ländern variieren. In vielen Ländern von Indonesien über Saudi-Arabien bis Ägypten begann der Ramadan am Dienstag.
Im Iran beginnt er erst am Mittwoch, wie Irans geistliches Oberhaupt Ayatollah Ali Chamenei am Dienstag verkündete. Am Montagabend sei die Mondsichel noch nicht am Himmel zu sehen gewesen, erklärte der Ayatollah laut der staatlichen Nachrichtenagentur Irna. Auch in Pakistan beginnt der Ramadan am Mittwoch – verschiedene Mondsichtungs-Komitees, die zuerst zu unterschiedliche Bewertungen gekommen waren, einigten sich nun doch auf einen landesweiten Beginn.
In der Istiqlal-Moschee in der indonesischen Hauptstadt Jakarta, die wegen der Corona-Pandemie seit mehr als einem Jahr geschlossen war, versammelten sich am Montagabend zum ersten Mal wieder Gläubige zum Gebet. „Letztes Jahr war ich niedergeschlagen, weil wir nicht zum Tarawih-Gebet in die Moschee durften“, sagte der Gläubige Mohamad Fathi. Nun sei er „sehr glücklich, dass wir wieder in die Moschee dürfen, auch wenn es während des Gebets strenge Auflagen gibt“.
Im bevölkerungsreichsten muslimischen Land der Welt wurde die Auslastung der Moscheen von der Regierung auf die Hälfte begrenzt. Die Gläubigen müssen zudem Masken tragen und ihre eigenen Gebetsteppiche mitbringen. In einigen Regionen mit steigenden Infektionszahlen sollen die Gläubigen die Gebete allerdings zu Hause verrichten und Versammlungen zum Fastenbrechen sind untersagt.
Das Ende des Ramadan wird mit dem Fest des Fastenbrechens, Aid al-Fitr, gefeiert.