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Italien will Menschen über 60 mit Impfstoff von Johnson & Johnson impfen

Italien will Menschen über 60 mit Impfstoff von Johnson & Johnson impfen

Impfung - Bild: lmallo via Twenty20

Italien wird den Corona-Impfstoff von Johnson & Johnson vornehmlich an Menschen im Alter von mehr als 60 Jahren verabreichen. Wie die italienischen Gesundheitsbehörden am Dienstag mitteilten, wird der Impfstoff nach der positiven Risikobewertung der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) nun „definitiv“ als sicher eingestuft. Er solle wegen vereinzelter schwerer Nebenwirkungen bei jüngeren Geimpften aber hauptsächlich an Ältere und Risikopatienten verimpft werden.

Auch der Corona-Impfstoff von Astrazeneca wird in Italien nur an Menschen im Alter von mehr als 60 Jahren verabreicht.

Die EMA hatte am Dienstag mitgeteilt, trotz Berichten über Blutgerinnsel grundsätzlich an ihrer positiven Risikobewertung des Corona-Impfstoffs von Johnson & Johnson festzuhalten. Es gebe zwar „eine mögliche Verbindung“ zwischen dem Vakzin und dem vereinzelten Auftreten von Blutgerinnseln, erklärte die EMA. Der Nutzen des Impfstoffes des US-Unternehmens überwiege aber die Risiken.

Für ihre Bewertung berücksichtigte die EMA nach eigenen Angaben „alle derzeit verfügbaren Erkenntnisse“ vor allem aus den USA. Demnach hatten bis zum 13. April mehr als sieben Millionen US-Bürger den Impfstoff erhalten. In acht Fällen seien nach der Impfung schwere Fälle von Blutgerinnseln aufgetreten, von denen einer tödlich endete.

„Alle Fälle traten bei Menschen unter 60 Jahren innerhalb von drei Wochen nach der Impfung auf, die Mehrzahl bei Frauen“, erklärte die EMA weiter. Dennoch lasse die derzeitige Datenlage keine gesicherten Erkenntnisse über spezifische Risikofaktoren zu. Blutgerinnsel sollen nun als „sehr seltene Nebenwirkung“ des Impfstoffs aufgeführt werden.

Vor einer Woche waren die Impfungen mit dem Vakzin von Johnson & Johnson in den USA ausgesetzt worden. In Europa ist der Impfstoff bereits zugelassen, wurde aber noch nicht verabreicht. Die Auslieferung des Mittels wurde infolge der Blutgerinnsel-Berichte verschoben.

Die EMA hatte Anfang April eine ähnliche überarbeitete Bewertung für den Impfstoff des britisch-schwedischen Herstellers Astrazeneca abgegeben. Viele Länder, darunter auch Deutschland, setzten daraufhin die Impfungen mit dem Mittel fort, führten aber Altersuntergrenzen ein. In Deutschland sollen nur Menschen über 60 Jahren mit Astrazeneca geimpft werden.

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