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Johnson nun auch wegen Umgangs mit alter Telefonnummer unter Druck

Johnson nun auch wegen Umgangs mit alter Telefonnummer unter Druck

Boris Johnson - Bild: Andrew Parsons / No 10 Downing Street

Der Wirbel um Boris Johnsons Umgang mit seinem Regierungsamt nimmt zu: Der britische Premierminister steht inzwischen nicht nur wegen der Luxus-Renovierung seiner Dienstwohnung unter Druck, sondern auch wegen mutmaßlich laxen Umgangs mit einer persönlichen Mobilfunknummer. Kritiker zeigten sich am Freitag besorgt, dass der Regierungschef durch seine offenbar fortgesetzte Nutzung dieser bereits vor Jahren veröffentlichten Telefonnummer die nationale Sicherheit gefährdet haben könnte.

Die Nummer war im Jahr 2006 auf einer Pressemitteilung veröffentlicht worden, als Johnson einfacher Abgeordneter des britischen Unterhauses war. Laut Medienberichten soll er die Nummer noch bis diese Woche benutzt haben. Die Regierung kommentierte diese Berichte zunächst nicht. Bei einem Anruf auf der Nummer am Freitag war eine Ansage zu hören, dass das Telefon abgeschaltet sei: „Bitte versuchen Sie es später oder senden Sie eine Textnachricht“, sagte die Stimme.

Die Mitglieder der britischen Regierung erhalten ein amtliches Smartphone für ihre beruflichen Angelegenheiten. Außerdem werden sie von den Geheimdiensten darin unterrichtet, wie sie ihre Kommunikation gegen unberechtigte Zugriffe zu schützen haben.

Der frühere Nationale Sicherheitsberater Peter Ricketts sagte dem Sender BBC, durch die Nutzung der alten Nummer könnten feindliche staatliche Akteure oder Verbrecherbanden Zugang zu Johnsons Kontaktinformationen erlangt haben. Es sei heutzutage eine „elementare Sicherheitsvorkehrung“, dass eine politische Führungspersönlichkeit ihre Telefonnummer ändere. Die Abgeordnete Rachel Hopkins von der oppositionellen Labour-Partei sagte, sie habe in dieser Woche ihre Sorgen wegen Johnsons alter Telefonnummer in einer Parlamentsanhörung vorgetragen.

Johnson ist bereits wegen der Affäre um die Luxus-Renovierung seiner Dienstwohnung in starker Bedrängnis. Die für die Überwachung der Parteien- und Wahlfinanzierung zuständige Wahlkommission hatte am Mittwoch eine offizielle Untersuchung dazu angekündigt, ob die Sanierung durch private Spenden oder auf andere unlautere Weise finanziert wurde. Bei einem hitzigen Auftritt im Parlament diese Woche bestritt Johnson jegliches Fehlverhalten.

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