Beim Untergang eines Flüchtlingsbootes auf dem Weg nach Europa sind vor der tunesischen Küste mindestens 41 Menschen ums Leben gekommen. Unter den Toten sei mindestens ein Kind, teilten das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) und die Internationale Organisation für Migration (IOM) am Freitag mit. Alle Toten stammten demnach aus südafrikanischen Ländern. Drei Bootsinsassen konnten den Angaben zufolge von der tunesischen Küstenwache gerettet werden.
Ein Sprecher der Küstenwache in der tunesischen Stadt Sfax hatte zuvor von 20 Toten gesprochen und 17 Vermissten gesprochen. Die Suche nach weiteren Insassen des Bootes musste wegen schlechten Wetters unterbrochen werden. Sie soll nach Angaben des Sprechers aber am Samstag fortgesetzt werden.
Durch das zentrale Mittelmeer verläuft die tödlichste Route für Flüchtlingsboote. Dennoch nahmen im vergangenen Jahr mehr Boote diesen Weg. Die Zahl der Boote, die in Tunesien in See stechen, hat sich nach Angaben von UNHCR und IOM im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sogar verdreifacht. Im gesamten Mittelmeer starben nach Angaben der Vereinten Nationen seit Jahresbeginn schon mehr als 290 Migranten. 2020 hatte die Zahl der Toten bei mindestens 1200 gelegen.