In dem Machtkampf im jordanischen Königshaus hat Prinz Hamsa bin Hussein seinem Halbbruder König Abdullah II. die Treue geschworen. Das Königshaus veröffentlichte am Montagabend einen von dem Prinzen unterzeichneten Brief, in dem Hamsa versichert, er werde „dem Erbe“ seiner Vorfahren und „seiner Majestät“, König Abdullah II. „treu bleiben“. „Ich werde immer bereit sein, seiner Majestät, dem König und seinem Kronprinzen zu helfen und sie zu unterstützen“, versicherte Hamsa.
König Abdullah II. stimmte seinerseits einem familieninternen Schlichtungsversuch zu. Abdullah II. habe entschieden, die Angelegenheit innerhalb der jordanischen Königsfamilie zu klären und seinen Onkel Prinz Hassan damit zu betrauen, erklärte der Palast.
Die jordanische Regierung hatte nach eigenen Angaben am Wochenende ein Komplott vereitelt und Prinz Hamsa wegen Vorwürfen der Verschwörung unter Hausarrest gestellt. Mindestens 16 weitere Verdächtige wurden festgenommen. Hamsa und seinen mutmaßlichen Mitverschwörern wird nach Angaben eines Regierungssprechers vorgeworfen, mit ausländischen Kräften zusammengearbeitet zu haben, um Jordaniens Stabilität und „Sicherheit zu untergraben“.
König Abdullah II., der den Thron 1999 nach dem Tod seines Vaters König Hussein bestiegen hatte, hatte Hamsa zunächst entsprechend dem Wunsch seines Vaters zum Kronprinzen gemacht. 2004 widerrief er dies jedoch und verlieh seinem eigenen Sohn Hussein diesen Titel.
Der 41-jährige Hamsa, der nach eigenen Angaben in seinem Palast in Amman unter Hausarrest gestellt wurde, hatte am Samstag in einem von der BBC veröffentlichten Video bestritten, in eine Verschwörung verwickelt zu sein. Er sei kein Teil eines Komplotts, betonte Hamsa.
Am Sonntagabend kündigte Hamsa in einer im Onlinedienst Twitter veröffentlichten Audioaufnahme an, sich den Auflagen der jordanischen Behörden zu widersetzen. „Natürlich werde ich nicht gehorchen, wenn sie sagen, du darfst nicht raus gehen, du darfst nicht twittern, du darfst nicht mit Menschen kommunizieren“, sagte er. Gleichzeitig kündigte er jedoch an, keine weiteren „Schritte“ ergreifen und eine „Eskalation“ vermeiden zu wollen. Sein Brief deutet nun darauf hin, dass der Machtkampf abebbt.