Die deutsche Reise- und Tourismuswirtschaft hat eine Verlängerung der staatlichen Überbrückungshilfen ins zweite Halbjahr hinein gefordert. „Es ist absehbar, dass es dauern wird, bis wir wieder zu einem annähernd normalen Geschäft in der Tourismuswirtschaft kommen werden“, sagte der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Tourismuswirtschaft, Michael Frenzel, der „Augsburger Allgemeinen“ vom Donnerstag. Daher müsse die Hilfe über den 30. Juni hinaus verlängert werden.
„Unsere Betriebe werden weiterhin finanzielle Hilfe benötigen, selbst wenn in den nächsten Wochen und Monaten auch Angebote unserer Branche schrittweise wieder ermöglicht werden sollten“, fuhr Frenzel fort. Trotz der dritten Corona-Infektionswelle seien aber auch Öffnungsschritte nötig: Modellprojekte wie im Saarland oder in Niedersachsen dürften nicht „mit scharfen Worten“ abmoderiert, sondern müssten konstruktiv begleitet werden. „Ein Endloslockdown kann nicht die Lösung sein.“
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) spricht am Donnerstag per Videoschalte erneut mit den Vertretern von über 40 Wirtschaftsverbänden aus zahlreichen Branchen. Dabei geht es um die Probleme der Unternehmen in der Corona-Krise.
Der Verband der Familienunternehmer forderte im Vorfeld des virtuellen Treffens, Altmaier müsse sich „für test- und impfbasierte Lockerungen statt für weitere Lockdowns stark machen“. Einen „weiteren Hinhalte-Gipfel“ könne die Wirtschaft nicht gebrauchen, sagte Verbandspräsident Reinhold von Eben-Worlée der „Rheinischen Post“.