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Selenskyj dringt vor Gipfel mit Merkel auf EU- und Nato-Beitritt

Selenskyj dringt vor Gipfel mit Merkel auf EU- und Nato-Beitritt

Volodymyr Zelensky - Bild: Адміністрація Президента України, CC BY 4.0 , via Wikimedia Commons

Vor einem Dreier-Gipfel mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj den Druck auf die westlichen Partner erhöht. Die Ukraine könne nicht „auf unbestimmte Zeit im Wartesaal der EU und der Nato bleiben“, sagte er der französischen Zeitung „Le Figaro“ (Freitagausgabe). Angesichts der „gewaltigen Aggression“ Russlands gegen sein Land müsse die Ukraine eine „Einladung zum Beitritt“ erhalten.

Russland hatte seine Truppen an der Grenze zur Ukraine zuletzt massiv verstärkt. Die Nato sicherte Kiew daraufhin ihre Unterstützung zu. Einen Beitritt des Landes zur Militärallianz inmitten des ungelösten Ostukraine-Konflikts sieht aber nicht nur Berlin mit großer Skepsis. Russland warnt in diesem Fall vor einer weiteren Eskalation.

Die Organisation Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges (IPPNW) warnte vor einer „akuten Kriegsgefahr“. Der Konflikt könne nur im Dialog gelöst werden, mahnte IPPNW in Berlin. In der Ostukraine gibt es seit Mitte Februar wieder verstärkt Kämpfe zwischen pro-russischen Rebellen und der Regierungsarmee.

Am frühen Freitagnachmittag empfängt Macron Selenskyj zunächst zu einem Arbeitsessen im Pariser Elysée-Palast. Im Anschluss wird Merkel per Videokonferenz zugeschaltet. Deutschland und Frankreich vermitteln seit Jahren im sogenannten Normandie-Format zwischen Moskau und Kiew.

Im Dezember 2019 war es in Paris erstmals zu einem Treffen zwischen dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und Selenskyj gekommen. Hoffnungen auf eine deutliche Annäherung und einen Folgegipfel erfüllten sich jedoch nicht.

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