Das vom Energiekonzern Uniper betriebene Steinkohlekraftwerk in Wilhelmshaven wird noch in diesem Jahr abgeschaltet. Die Anlage werde „bis zum 8. Dezember 2021 die kommerzielle Stromproduktion einstellen und endgültig stillgelegt werden“, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Grundlage sei eine Entscheidung der Bundesnetzagentur.
Uniper hatte sich an einer Ausschreibung der Behörde im Rahmen des bis 2038 geplanten deutschen Kohleausstiegs beteiligt. Dabei bieten Energiekonzerne die Stilllegung von Kraftwerken zu bestimmten Terminen gegen staatliche Zahlungen an. Nun bekam Wilhelmshaven den Zuschlag.
Das Steinkohlekraftwerk läuft bereits seit 1976. Von der Stilllegung sind laut Uniper etwa 80 Beschäftigte betroffen. Möglichst viele von ihnen sollen künftig im Bereich Wasserstoff-Technologie arbeiten: Uniper plant den Angaben zufolge in Kooperation mit den Unternehmen Rhenus und Salzgitter eine Anlage „zur Direkt-Reduktion bei der Herstellung von Eisenerz mit Hilfe von Wasserstoff“.
Uniper will neben Wilhelmshaven auch die Steinkohlekraftwerke Gelsenkirchen und Heyden in Nordrhein-Westfalen sowie Staudinger in Hessen bis Ende 2025 stilllegen. Dem Konzern gehört außerdem das umstrittene neue Kohlekraftwerk Datteln 4, das erst im vergangenen Jahr ans Netz ging.