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Astrazeneca soll in Großbritannien nur noch bei über 40-Jährigen genutzt werden

Astrazeneca soll in Großbritannien nur noch bei über 40-Jährigen genutzt werden

AstraZeneca - Bild: Tim Reckmann/CC BY-NC 2.0

Der Corona-Impfstoff von Astrazeneca soll in Großbritannien nur noch bei über 40-Jährigen eingesetzt werden. Diese Empfehlung veröffentlichte am Freitag das Wissenschaftskomitee JCVI, das die Impfkampagne im Königreich überwacht. Nach Angaben der Arzneimittelbehörde MHRA wurden nach den inzwischen mehr als 28 Millionen Impfungen mit dem Vakzin in Großbritannien 242 Thrombose-Fälle registriert. Unterdessen lockert die Regierung ab 17. Mai die Reisebeschränkungen für England.

Das JCVI hatte im April bereits empfohlen, Astrazeneca wenn möglich nur bei über 30-Jährigen einzusetzen. Nun hob es die empfohlene Altersgrenze nochmals an. Es betonte zugleich, dass es sich um eine „Vorsichtsmaßnahme“ handele. Doch solle sie das Vertrauen in die Impfungen erhöhen.

MHRA-Chefin June Raine betonte ihrerseits bei einer Pressekonferenz, die Vorteile der Impfung mit Astrazeneca seien „bei der großen Mehrheit“ der Bevölkerung weiter deutlich größer als die Risiken von Nebenwirkungen. Dies gelte vor allem für ältere Menschen.

Wegen seltenen Fällen von schweren Thrombosen nach Impfungen wird das Vakzin des britisch-schwedischen Herstellers in einigen europäischen Ländern derzeit nicht genutzt, andere haben Altersgrenzen gesetzt. In Deutschland wird der Astrazeneca-Impfstoff aktuell für Menschen ab 60 Jahren empfohlen, Jüngeren kann er auf deren Wunsch hin und nach eingehender Beratung verabreicht werden.

Sorge bereitet in Großbritannien unterdessen die Verbreitung der indischen Virusvariante B.1.617 in Großbritannien. Nachdem die Zahl der Infektionen binnen weniger Tage von 202 auf 520 angestiegen war, stufte die Gesundheitsbehörde Public Health England (PHE) die Mutante als „besorgniserregende Variante“ ein.

Alle Anzeichen deuteten darauf hin, dass es sich bei B.1.617 um eine ansteckendere Mutante handle. Die meisten Fälle traten demnach in London und der nordwestenglischen Stadt Bolton auf, wobei fast die Hälfte der Fälle mit Auslandsreisen in Verbindung stehen. Damit geht das PHE noch einen Schritt weiter als das Robert Koch-Institut, das den indischen Stamm derzeit noch als „unter Beobachtung stehende Variante“ einstuft.

Ungeachtet dessen will die Regierung die strikten Reisebeschränkungen für England lockern. Ab dem 17. Mai werde die Quarantänepflicht bei der Einreise aus Ländern auf der „grünen Liste“ aufgehoben, sagte Verkehrsminister Grant Shapps. Dazu zählen insgesamt zwölf Länder, darunter Israel, Australien, Neuseeland und Portugal. Vor der Abreise und nach der Ankunft müssen dann nur noch negative PCR-Tests vorgelegt werden.

Für die meisten anderen Länder gilt allerdings die Kategorie „orange“ und damit weiterhin Quarantänepflicht. Zu ihnen zählen so beliebte Urlaubsziele wie Frankreich, Spanien und Griechenland.

Für die Länder der Kategorie „rot“ gilt eine eine Einreiseerlaubnis nur für Einwohner aus England. Sie müssen zudem auf eigene Kosten elf Tage lang in einem Hotel in Quarantäne. Neben den bereits betroffenen Ländern wie etwa aus Südamerika stehen nun auch die Türkei, die Malediven sowie Nepal auf der Liste.

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