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Biden ordnet neue Untersuchung zu Ursprung von Corona-Pandemie an

Biden ordnet neue Untersuchung zu Ursprung von Corona-Pandemie an

Corona

US-Präsident Joe Biden hat neue Geheimdienst-Untersuchungen und einen neuen Bericht zum Ursprung der Corona-Pandemie angeordnet. Die Nachrichtendienste müssten ihre Bemühungen beim Sammeln und Analysieren von Informationen über einen möglichen Laborunfall in China verstärken und ihm binnen 90 Tagen einen Bericht vorlegen, erklärte Biden am Mittwoch. Hintergrund ist die Frage, ob möglicherweise ein Laborunfall in der chinesischen Stadt Wuhan zu der weltweiten Pandemie mit mehr als 3,4 Millionen Toten führte.

Ein Bericht des „Wall Street Journal“ hatte Mutmaßungen über einen Unfall im Institut für Virologie in Wuhan zuletzt neuen Auftrieb gegeben. Die Zeitung berichtete am Sonntag unter Berufung auf einen US-Geheimdienstbericht, im November 2019 seien drei Mitarbeiter des Instituts so schwer erkrankt, dass sie ein Krankenhaus aufgesucht hätten. Die ersten Corona-Infektionen waren Ende 2019 in Wuhan bekannt geworden.

Biden erklärte nun, er habe bereits im März bei den Geheimdiensten einen Bericht angefordert mit der Frage, ob der Ausbruch auf eine Übertragung des Virus von Tier zu Mensch zurückgehe oder auf einen Laborunfall. Der Bericht sei ihm im Mai vorgelegt worden. Bei den US-Geheimdiensten herrsche derzeit Uneinigkeit in der Frage, welches Szenario wahrscheinlicher sei.

Biden ordnete deswegen jetzt verstärkte Bemühungen bei der Untersuchung der Frage und einen neuen Bericht binnen drei Monaten an. Das umfasse auch mögliche „spezifische Fragen an China“.

Zugleich rief der US-Präsident die Regierung in Peking zu mehr Transparenz auf: „Die USA werden weiterhin mit gleichgesinnten Partnern zusammenarbeiten, um Druck auf China auszuüben, an einer vollständigen, transparenten, auf Fakten basierenden internationalen Untersuchung teilzunehmen und Zugang zu allen relevanten Daten und Beweisen zu gewähren.“

Schon bald nach Beginn der Pandemie war darüber spekuliert worden, dass das Virus bei einem Unfall aus dem Institut für Virologie in Wuhan, in dem mit Coronaviren geforscht wird, entwichen sein könnte. Die chinesische Regierung hat das energisch bestritten.

Ein Team internationaler Experten im Auftrag der Weltgesundheitsorganisation (WHO) stufte es im März als „extrem unwahrscheinlich“ ein, dass das Virus versehentlich aus einem Labor entwichen sei. Daher hätten sie diese Spur nicht weiter verfolgt. Es sei vielmehr „wahrscheinlich bis sehr wahrscheinlich“, dass das Virus Sars-CoV-2 von einer Fledermaus über ein Zwischenwirt-Tier auf den Menschen überging.

An dem Bericht wurden aber schnell Zweifel laut. WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus forderte, die Hypothese eines Laborunfalls in Wuhan weiter zu prüfen. Zahlreiche Staaten äußerten ihre Besorgnis darüber, dass den Experten bei ihrer Untersuchung in China der Zugang zu Daten verwehrt worden sei.

Auch bei der am Montag begonnenen WHO-Jahrestagung in Genf wurden Forderungen nach weitergehenden Untersuchungen laut. Ein Sprecher des chinesischen Außenministerium warf den USA aber am Mittwoch vor, „Verschwörungstheorien und Falschinformationen zu verbreiten“.

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