Website-Icon Nürnberger Blatt

China will wegen Corona-Pandemie „Trennungslinie“ auf Mount Everest einrichten

China will wegen Corona-Pandemie „Trennungslinie“ auf Mount Everest einrichten

Mount Everest - Bild: addie2354 via Twenty20

China will die Corona-Pandemie auch auf dem höchsten Berg der Welt bekämpfen: Bergführer würden eine „Trennungslinie“ auf dem Mount Everest einrichten, um eine Ansteckung chinesischer Bergsteiger bei aus Nepal kommenden Alpinisten zu vermeiden, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua. Die praktische Umsetzung dieses Vorhabens auf dem schmalen Gipfel, der nur Platz für wenige Bergsteiger bietet, blieb zunächst unklar.

Der Vorsitzende des nepalesischen Bergsteigerverbandes zeigte sich skeptisch. „Es ist fast unmöglich, eine Trennung zwischen den Bergsteigern beider Seiten zu schaffen“, sagte Santa Bir Lama am Montag der Nachrichtenagentur AFP.

Der 8848 Meter hohe Mount Everest kann von der nepalesischen Südseite oder von der chinesischen Nordseite aus erklommen werden. China, in dem das Coronavirus Ende 2019 erstmals auftrat, hat die Epidemie inzwischen weitgehend eingedämmt. In Nepal grassiert das Virus hingegen, in den vergangenen Tagen sind die Infektionszahlen sprunghaft gestiegen.

China hat wegen der Corona-Pandemie den Zugang zum „Dach der Welt“ für Ausländer geschlossen. Lediglich 21 chinesische Alpinisten haben in diesem Jahr eine Genehmigung für den Aufstieg erhalten.

Nepal, das stark vom Bergsteiger-Tourismus abhängig ist, hatte die Corona-Vorschriften für Touristen hingegen gelockert und eine Rekordzahl an Genehmigungen ausgestellt. Seit Beginn der Bergsteigersaison sind bereits mehrere Corona-Fälle im 5364 Meter hoch gelegenen nepalesischen Basislager aufgetreten. Mehr als 30 medizinische Notfälle mussten ins Tal gebracht werden.

Die mobile Version verlassen