Eine Züchtung der Universität Hohenheim in Stuttgart ist als erste Chia-Sorte in Deutschland zugelassen worden. Die Sorte „Juana“ könne nun regional angebaut werden, teilte die Universität am Montag mit. Die Samen der Chia-Pflanze gelten als gesundheitsfördernd und sind in ganz Europa gefragt.
„Wir schaffen damit neue Einnahmequellen für die hiesigen Landwirte“, erklärte die Forscherin Simone Graeff-Hönninger. Der lokale Anbau verbessere außerdem die Klimabilanz der Samen, die bislang emissionsreich aus Südamerika importiert würden. Außerdem habe sich zuletzt die Bevölkerung vor Ort ein Produkt nicht mehr leisten können, „das eigentlich zu ihren Grundnahrungsmitteln gehört“, sagte Graeff-Hönninger.
Die 2015 gestartete Suche nach einer geeigneten Sorte gestaltete sich schwierig, da die Chia-Pflanze frostempfindlich ist und spezielle Tagesbedingungen zum Wachstum benötigt. Mit „Juana“ kam schließlich der Durchbruch und im März 2021 grünes Licht vom Bundessortenamt, das die Sorte zum Anbau freigab. Die Forschenden suchen nun nach Saatzuchtfirmen, die die Samen für Landwirte zur Verfügung stellen sollen.
Chia-Samen zählen zu den „Superfoods“ – besonders funktionellen Lebensmitteln, denen eine gesundheitsfördernde Wirkung zugeschrieben wird. Die Samen enthalten einen Mix aus mehrfach ungesättigten Fettsäuren sowie Ballaststoffen, Vitaminen, Mineralstoffen und Antioxidantien.