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Hälfte der Klubbesitzer rechnet mit einem Jahr bis zur Normalität

Hälfte der Klubbesitzer rechnet mit einem Jahr bis zur Normalität

Disco - Bild: kaimittak via Twenty20

Viele Besitzer von Musikklubs in Deutschland blicken optimistisch in die Zukunft. Knapp die Hälfte von ihnen rechnet damit, in zwölf Monaten oder weniger das Umsatzniveau von vor der Coronakrise zu erreichen, wie aus einer am Freitag veröffentlichten Studie der Initiative Musik hervorgeht. Weitere rund 20 Prozent rechnen mit 13 bis 18 Monaten. 2,6 Prozent glauben, es werde nie mehr wie vor der Pandemie.

Die von der Bundesregierung finanzierte Studie erfasste erstmals die Musikklubszene in Deutschland. Demnach gab es im Vor-Corona-Jahr 2019 insgesamt 2000 Musikspielstätten, die bis zu 2000 Gäste empfangen konnten. 50 Millionen Menschen besuchten jährlich die Liveveranstaltungen der Spielstätten. Die höchste Dichte an Musikklubs gab es in den Metropolen Berlin, Hamburg, Köln und München – das ländliche Gebiet war jedoch ebenfalls gut aufgestellt. Konkrete Zahlen, wie viele Klubs durch Corona verschwanden, lagen nicht vor.

„Musikspielstätten sind Orte, die für Begegnung stehen“, sagte der Leiter der Studie, Heiko Rühl. Bereits vor dem November-Lockdown im vergangenen Jahr hattte die Branche einen Umsatzrückgang von 65 Prozent sowie ein Beschäftigungsrückgang von 75 Prozent verzeichnet. 2019 hatten die Musikspielstätten erstmals einen Milliardenumsatz – rund 1,1 Milliarden Euro – erreicht. Sie machten durchschnittlich 8000 Euro Gewinn. Ein Zehntel der Umsätze sind der Studie zufolge öffentliche Zuschüsse.

„Vor zehn Jahren wären alle Klubs tot gewesen“, sagte Karsten Schölermann vom Verband der Musikspielstätten mit Blick auf die gestiegene Sichtbarkeit von Klubs in der Öffentlichkeit. Die Klubszene sei für ihn „gesellschaftlicher Klebstoff“. Die vielen Förderprogramme hätten die meisten Spielstätten über die Krise gerettet, ältere Betreiber seien jedoch müde.

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