Bereits ab Sonntag stehen in der Corona-Pandemie Erleichterungen für vollständig Geimpfte an – und könnten dem Konsum kräftige Impulse bescheren: Nach Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln würde allein von der Gruppe der über 65-Jährigen ein monatlicher Konsumimpuls von rund vier Milliarden Euro ausgehen, wenn sie wieder so einkaufen und verreisen wie vor der Krise.
Demnach gab diese Altersgruppe im Jahr 2019 im Monatsdurchschnitt vier Milliarden Euro für Freizeit, Unterhaltung, Kultur, Restaurants, Bars und Hotels aus. Die 70- bis 79-Jährigen, von denen viele bereits geimpft sind, steuerten davon zwei Milliarden Euro bei, heißt es in der IW-Studie. Die über 80-Jährigen gaben in Vorkrisenzeiten demnach rund 630 Millionen Euro für Freizeit- und Kultureinrichtungen sowie für Besuche in Gaststätten und Hotels im Monat aus.
Ein noch größerer Impuls käme von den 55- bis 64-Jährigen, die üblicherweise gut 4,4 Milliarden Euro dafür pro Monat ausgeben, Damit sind sie die Altersgruppe, die sich Freizeit, Kultur und Reisen am meisten kosten lässt. „Die Daten zeigen, wie groß das ökonomische Potenzial ist, wenn zügig auch jüngere Jahrgänge vollständig geimpft werden und wieder normal konsumieren können“, erklärte IW-Konjunkturexperte und Studienautor Michael Grömling.
Nach dem Bundestag hatte am Freitag auch der Bundesrat den Weg für Erleichterungen für Geimpfte freigemacht. Eine entsprechenden Verordnung kann damit am Sonntag in Kraft treten. Für vollständig Geimpfte und Genesene entfallen nunmehr Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen, sie werden zudem Menschen mit negativem Testergebnis gleichgestellt.