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Mit Lehren aus Fukushima gegen den Chipmangel

Mit Lehren aus Fukushima gegen den Chipmangel

Symbolbild: Halbleiter

Der weltweite Mangel an Mikrochips plagt die Automobilindustrie. Die Halbleiterkomponenten sind inzwischen essenziell für die Branche: Mit elektronischen Assistenzsystemen, vernetzten und autonomen Fahrzeugen sowie dem Boom des Elektroantriebs steigt der Bedarf enorm. Hinzu kommt eine steigende Nachfrage nach Chips für elektronische Haushaltsgeräte – besonders in der Pandemie. Gleichzeitig aber sorgen die Corona-Krise, Produktionsstopps und Wetterphänomene für Lieferprobleme. Doch Toyota meistert den Engpass erfolgreich.

LEHREN AUS DER FUKUSHIMA-KATASTROPHE

Das mehrfache Desaster aus Erdbeben, Tsunami und Atomkatastrophe von Fukushima hat im März 2011 ganze Industriezweige in Japan für Monate in die Knie gezwungen. Unterbrochene Lieferketten machten speziell dem Automobilsektor schwer zu schaffen – auch Toyota brauchte ein halbes Jahr, um wieder zur normalen Produktion zurückzukehren.

Doch der Autobauer wollte solch eine Situation kein zweites Mal zulassen. Toyota begann damit, all seine Zulieferer genau zu prüfen, auch die indirekten, um ein besseres Verständnis seiner Lieferketten zu bekommen und in Krisenzeiten sofort reagieren zu können. Das taten zwar auch andere japanische Hersteller. Doch Toyota sei diese Analyse am besten gelungen und der Autobauer habe sie fortgeführt, gibt eine Quelle bei einem Konkurrenten zu.

LOYALE ZULIEFERER

Toyota galt eigentlich als Vorreiter der just-in-time-Produktion. Dabei werden Lagerbestände auf ein Minimum reduziert, um Kosten zu sparen. Doch als der Autobauer erste Anzeichen für eine stockende Versorgung mit Chips bemerkte, sattelte das Unternehmen sein Lieferkettensystem auf ein hybrides Modell um: Gelagert wurden nun zunehmend wichtige Komponenten – wie Halbleiter. Toyota sei schon immer führend dabei gewesen, sein Lieferkettensystem zu managen und anzupassen, sagt der Autoexperte Joshua Cobb von Fitch Solutions.

Andere Autobauer folgten dem Beispiel, kamen aber zum Teil zu spät. Denn zusätzlich zu dem zeitlichen Vorsprung hat Toyota den Vorteil, dass es sich bei vielen Zulieferern, auch Chipherstellern, um japanische Firmen handelt, die Toyota gern den Vorzug geben. Teils hält der Autobauer sogar Anteile der Firmen.

GUTE BEZIEHUNGSPFLEGE

Der Autobauer legt Industriekreisen zufolge außerdem großen Wert auf gute Beziehungen zu seinen Zulieferern. Das betrifft demnach unter anderem stabile Käufe und keinerlei Preisverhandlungen, nachdem ein Vertrag unterzeichnet wurde. Davon profitiert Toyota, wenn es eng wird: „Wenn wir gleichzeitig Bestellungen mehrerer Kunden bekommen, müssen wir dem stärksten und stabilsten den Vorzug geben“, heißt es in den Kreisen.

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