Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat Großbritannien erneut als Corona-Risikogebiet eingestuft. Das RKI begründete den Schritt am Freitag mit der Ausbreitung der indischen Virus-Variante mit der Bezeichnung B.1.617.2 im Vereinigten Königreich. Diese Form des Erregers gilt als besonders ansteckend.
Obwohl die Corona-Infektionsraten in Großbritannien bei unter 50 pro 100.000 Einwohnern in einem Zeitraum von sieben Tagen lägen, erfolge die Einstufung zum Risikogebiet „aufgrund des zumindest eingeschränkten Vorkommens der Varianten B.1.617.2 im Vereinigten Königreich“, erklärte das RKI.
Die britische Regierung hatte zuvor am Freitag mitgeteilt, dass sich die indische Virus-Mutante „mit zunehmender Geschwindigkeit“ in Teilen Englands ausbreite. Demnach verdoppelte sich zuletzt die Zahl der Infektionsfälle, bei denen diese Virus-Variante nachgewiesen wurde. Dies könne Öffnungsschritte gefährden, warnte Premierminister Boris Johnson.
Das RKI hatte Großbritannien erst vor einem Monat von der Liste der Corona-Risikogebiete gestrichen. Diese Einstufung bedeutet, dass das Auswärtige Amt vor „nicht notwendigen, touristischen Reisen“ warnt.
Allerdings gelten auch für Großbritannien die gelockerten Reiseregeln, welche die Bundesregierung am Mittwoch für Corona-Risikogebiete beschlossen hatte. Geimpfte und Genesene brauchen demnach bei der Einreise aus diesen Gebieten nach Deutschland keinen Test mehr und müssen auch nicht mehr in Quarantäne. Menschen, die nicht geimpft oder genesen sind, können sich der neuen Verordnung zufolge von der Quarantäne-Pflicht frei testen, wenn sie aus einem Risikogebiet einreisen.