Die spanische Regierung rechnet mit einem baldigen Aufschwung für die gebeutelte Tourismusindustrie des Landes. Für das laufende Jahr würden 45 Millionen ausländische Besucher erwartet, sagte Tourismusministerin Reyes Maroto am Mittwoch vor Journalisten.
„Es ist realistisch, dass wir die Hälfte der internationalen Touristen zurückgewinnen können, die wir im Jahr 2019 hatten“, sagte Maroto. Zum Start der Sommer-Werbekampagne sei Spanien bereit, „sich der Welt sehr bald wieder zu öffnen“. „Wir entwickeln Instrumente, die ein sicheres Reisen ermöglichen“, sagte Maroto mit Blick auf den europäischen Impfpass, der Reisenden im Juni zur Verfügung stehen soll.
Die Hoffnungen ruhen aber bereits auf dem 20. Mai, an dem die EU die Beschränkungen für Einreisen von außerhalb der Union lockern könnte. Dann dürften auch britische Touristen einreisen, die traditionell die größte Besuchergruppe in Spanien stellen – sofern die britischen Behörden bis dahin die Einstufung Spaniens als Risikogebiet aufheben.
Spanien ist nach Frankreich das zweitbeliebteste Reiseziel der Welt und verzeichnete 2019 nach offiziellen Angaben 83,5 Millionen ausländische Besucher. Im vergangenen Jahr brach die Zahl der Besucher jedoch um 77 Prozent ein und fiel auf unter 19 Millionen Menschen. Auch die spanische Wirtschaft litt unter dem Dämpfer für den Tourismus, der normalerweise zwölf Prozent der gesamten Wirtschaftsleistung ausmacht.